Wie der Profifußball von Mikronährstoffen profitieren kann

Der 18. Bodenseekongress von Salusmed am 30. September 2024 bot eine Plattform für bahnbrechende Forschungsergebnisse im Bereich der Mikronährstofftherapie und Regulationsmedizin. Dirk Müller (Sportwissenschaftler und Masterand des Studiengangs bei unserem wissenschaftlichen Leiter Prof. Dr. Elmar Wienecke) präsentierte in seinem Vortrag die Ergebnisse seiner Masterarbeit, die sich mit der Wirkung von Mikronährstoffen auf die körpereigenen Regulationssysteme bei Profifußballern befasste.

Körpereigene Regulationssysteme und Mikronährstoffe

Herr Müller begann seinen Vortrag mit einer Erläuterung der zwei elementaren Regulationssysteme des menschlichen Körpers: das Hormonsystem und das vegetative Nervensystem. Der Hypothalamus fungiert als zentraler Regulator und bildet eine Brücke zwischen beiden Systemen.Besonderes Augenmerk legte Müller auf die Bedeutung ausgewählter Mikronährstoffe für diese Systeme:

  1. Für die Schilddrüsenregulation sind Aminosäuren wie Phenylalanin und Tyrosin sowie Jod als Bausubstanzen für Schilddrüsenhormone essentiell.
  2. Co-Faktoren wie Zink, Selen und Omega-3-Fettsäuren unterstützen die Umwandlungsprozesse.
  3. Der Darm spielt eine zentrale Rolle bei der Mikronährstoffaufnahme und dem Immunsystem.
  4. Für die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin sind Aminosäuren sowie B-Vitamine, Magnesium und Eisen von Bedeutung.

Studiendesign: Profifußballer im Fokus

Die Studie umfasste 141 Profifußballer im Alter von 21 bis 32 Jahren aus der 3. bis 1. Liga, die in zwei Gruppen aufgeteilt wurden:

  • Gruppe 1: Ernährungsoptimierung nach dem Glycoplan von Dr. Kurt Mosetter plus individualisierte Mikronähstoffgabe
  • Gruppe 2: Nur Ernährungsoptimierung nach Glycoplan

Über einen kompletten Saisonverlauf von 11 Monaten wurden verschiedene Parameter gemessen und analysiert.

Ernährungsverhalten und Darmgesundheit

Beide Gruppen zeigten unter anderem Verbesserungen im HbA1c-Wert (Langzeitblutzucker) und im IFABP-Wert (Marker für Darmbarrierestörungen). Diese Verbesserungen waren auf die Ernährungsumstellung zurückzuführen, da keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt wurden.

Mikronährstoffstatus und körpereigene Regulation

Die Ergebnisse zeigten bei der Untersuchung auf Ebene der Mikronährstoffe deutliche Unterschiede zwischen den Gruppen:

  1. Gruppe 1 verbesserte sich bei allen gemessenen Mikronährstoffen höchst signifikant.
  2. Gruppe 2 zeigte bei den meisten Mikronährstoffen keine oder sogar negative Veränderungen.

Unter anderem wirkten sich Verbesserungen positiv auf die körpereigene Regulation aus, wie zum Beispiel:

  • Den TSH-Wert (Schilddrüsenstimulierendes Hormon) in Gruppe 1 bewegte sich in den optimalen Bereich von 1,6 bis 2,2.
  • Das vegetative Nervensystem zeigte in Gruppe 1 deutliche Verbesserungen im Stressindex und der Elevation (Balance zwischen Sympathikus und Parasympathikus).

Auswirkungen auf sportliche Leistung und Gesundheit

Die besonders spannende Frage lautet aber: “Wie haben sich diese positiven Veränderungen im Mikronährstoffhaushalt auf die sportlichen Leisutngen ausgewirkt?”

Und hier zeigen sich die bemerkenswerten Ergebnisse von Dirk Müllers Untersuchung: Die verbesserte Regulation hatte signifikante Auswirkungen auf die Spieler:

  • Verletzungsbedingte Ausfälle reduzierten sich um Faktor 6! 5% in Gruppe 1 vs. 31% in Gruppe 2
  • Infektbedingte Ausfälle reduzierten sich in Gruppe 1 ebenfalls deutlich
  • Genesung und Regenerationszeit verbesserten sich in der mikronährstoffversorgten Gruppe auch um über 100% auf 14 Tage in Gruppe 1 im Vergleich zu 31 Tagen in Gruppe 2
  • Bei einer Selbsteinschätzung zur Leistungsfähigkeit bewertete sich Gruppe 1 überwiegend als sehr gut ein, während 85% der Spieler in Gruppe 2 erhebliche Leistungsschwankungen an sich bemerkte.

Mikronährstoffe können ein wesentlicher Faktor für sportlichen Erfolg sein

Die Studie zeigt eindeutig, dass bei Profisportlern eine optimierte Ernährung allein nicht ausreicht, um Dysregulationen und Mängel zu beseitigen. Erst die Kombination aus Ernährungsoptimierung und individueller Mikronährstoffgabe führte zu einer Harmonisierung der Regulationssysteme und einer Beseitigung von Disregulationen.

Diese Erkenntnisse lassen sich nicht nur auf den Spitzensport anwenden, sondern bieten auch Potenzial für andere Bereiche der Gesellschaft. Berufsgruppen mit hohen Belastungen, wie Lehrer, Heilberufe oder Führungskräfte, könnten von ähnlichen Konzepten profitieren. Dirk Müller betonte die Bedeutung weiterer Studien in verschiedenen Populationen, um die Wirksamkeit dieser Ansätze zu bestätigen und die Mikronährstofftherapie und Regulationsmedizin weiter voranzubringen.

Wenn Sie tiefer in die Details dieser bahnbrechenden Studie eintauchen möchten, empfehlen wir Ihnen, sich das vollständige Video des Vortrags von Dirk Müller anzuschauen. Die präsentierten Ergebnisse könnten nicht nur den Profisport revolutionieren, sondern auch weitreichende Auswirkungen auf unser Verständnis von Gesundheit und Leistungsfähigkeit haben.

https://mediathek.salusmed.ch/mediathek/video/18-internationaler-bodenseekongress-vortrag-von-dirk-mueller-2/

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