Wussten Sie, dass eine unmittelbare Verbindung zwischen unserem Biss über das Kiefergelenk, unserer Wirbelsäule und dem gesamten Körper besteht? Die Position des Unterkiefers und die daraus resultierenden Kräfte wirken sich nicht nur auf die Schädelbasis aus, sondern können auch Einfluss auf die gesamte Wirbelsäule nehmen. Dies unterstreicht die ganzheitliche Natur unseres Körpers und zeigt, wie lokale Veränderungen im Mundbereich weitreichende Folgen haben können. Prof. Volland plädiert für einen solchen ganzheitlichen Ansatz in der Zahnmedizin. Er betont, dass die Ursache von Zahnproblemen nicht immer im Mund selbst zu finden ist, sondern oft in anderen Körperbereichen liegen kann. Diese Erkenntnis erfordert ein Umdenken in der zahnmedizinischen Praxis und eine engere Zusammenarbeit mit anderen medizinischen Disziplinen.
Professor Dr. Gerhard Volland, ein erfahrener Zahnmediziner mit über 35 Jahren Praxiserfahrung, teilt in diesem aufschlussreichen Interview seine Erkenntnisse über die tiefgreifenden Zusammenhänge zwischen Mundgesundheit und dem gesamten Körper. Seine Ausführungen zeigen, dass die Mundgesundheit ein ebenso komplexes System darstellt wie das Zusammenspiel der Mikronährstoffe im Körper.
Die Bedeutung des Kiefergelenks im Zusammenhang zu Wirbelsäule und Körper
Die Rolle Rolle des Kiefergelenks wird oft unterschätzt. Dieses Gelenk, das den Unterkiefer mit der Schädelbasis verbindet, ist weit mehr als nur ein einfaches Scharnier. Es handelt sich um ein komplexes Drehgleitgelenk, das Bewegungen in alle Richtungen ermöglicht. Diese Flexibilität hat weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Körper.
Besonders hervorzuheben ist die Vielzahl an Nerven und Faszien, die durch das Kiefergelenk verlaufen und seine komplexe Funktion erst erlauben. Diese Strukturen bilden ein Netzwerk, das weit über den Mundraum hinausreicht und Verbindungen zu verschiedenen Körperregionen herstellt. Ähnlich wie Mikronährstoffe im Körper interagieren, beeinflussen diese Nervenbahnen und Faszien verschiedene Körperfunktionen.
Praktische Tipps für den Alltag
Basierend auf Prof. Vollands Erkenntnissen lassen sich einige alltagstaugliche Tipps ableiten:
- Achten Sie auf Ihre Körperhaltung: Eine gute Körperhaltung kann die Position des Unterkiefers positiv beeinflussen und somit Spannungen im Kiefergelenk reduzieren.
- Regelmäßige Kiefergelenksübungen: Sanfte Dehnungs- und Entspannungsübungen für das Kiefergelenk können helfen, Verspannungen zu lösen und die Beweglichkeit zu verbessern.
- Ganzheitliche Zahnpflege: Betrachten Sie Ihre Mundgesundheit als Teil Ihrer Gesamtgesundheit. Eine gute Mundhygiene kann sich positiv auf Ihren gesamten Körper auswirken.
- Stress reduzieren: Stress kann zu Zähneknirschen und Verspannungen im Kieferbereich und von dort aus zu Kopf-, Nacken oder Schulterschmerzen führen. Stressmanagement-Techniken können daher auch Ihrer Mundgesundheit zugutekommen.
- Ausgewogene Ernährung: Eine nährstoffreiche Ernährung unterstützt nicht nur Ihre allgemeine Gesundheit, sondern auch die Gesundheit Ihrer Zähne und des Zahnhalteapparats.
Die Rolle der Mikronährstofftherapie
Prof. Volland hat nicht nur durch die dentale Medizin ein holistisches Bild auf die Gesundheit, sondern setzt auch das komplexe Instrumentarium der Mikronährstofftherapie und Regulationsmedizin ein und hat hierzu das Masterstudium bei unserem wissenschaftlichen Leiter Prof. Dr. Elmar Wienecke absolviert. Diese zusätzliche Expertise unterstreicht sein Verständnis für die komplexen Zusammenhänge zwischen Ernährung, Mikronährstoffen und Gesundheit.
Ähnlich wie das Zusammenspiel von Mundgesundheit und Körper komplex ist, bilden auch Mikronährstoffe ein fein abgestimmtes System im Körper. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind essentiell für zahlreiche Körperfunktionen, einschließlich der Gesunderhaltung von Zähnen und Zahnfleisch.
Ein neues Verständnis von Mundgesundheit
Prof. Vollands Ausführungen eröffnen eine neue Perspektive auf die Mundgesundheit. Sie zeigen, dass der Mund nicht als isoliertes System betrachtet werden kann, sondern in enger Verbindung mit dem gesamten Körper steht. Diese ganzheitliche Sichtweise erfordert ein Umdenken sowohl bei Zahnärzten als auch bei Patienten.
Die Erkenntnisse von Prof. Volland unterstreichen die Notwendigkeit einer interdisziplinären Zusammenarbeit in der Medizin. Zahnärzte, Orthopäden, Ernährungsexperten und andere Spezialisten sollten eng zusammenarbeiten, um ein umfassendes Bild der Patientengesundheit zu erhalten und ganzheitliche und optimale Behandlungsansätze zu entwickeln.
Für Patienten bedeutet dies, dass sie ihre Mundgesundheit als integralen Bestandteil ihrer Gesamtgesundheit betrachten sollten. Regelmäßige Zahnarztbesuche, gute Mundhygiene und ein gesunder Lebensstil können nicht nur die Zähne gesund erhalten, sondern auch positiv auf den gesamten Körper wirken.
Schauen Sie sich das interessante Interview mit Professor Volland an und lassen Sie sich neue Möglichkeiten für Prävention und Behandlung eröffnen, die letztendlich zu einer verbesserten Lebensqualität führen können.