Alle ein bis zwei Jahre gehen die meisten Menschen zum Hausarzt und lassen einen allgemeinen Checkup durchführen. Dabei werten die Mediziner auch verschiedene Blutparameter aus. In der Regel wird im Labor des Hausarztes dafür Blut abgenommen, zentrifugiert (durch einen Schleudervorgang wird Blutserum vom Blutplasma getrennt) und dann das Serum für die Blutanalysen untersucht. Das ist für viele der einzelnen medizinischen Standardparameter wie Schilddrüsen- oder Leberwerte absolut sinnvoll und nachvollziehbar.
Allerdings gehört zu diesen routinemäßigen Checkups keine Untersuchung der Mikronährstoffkonzentrationen, durch die es möglich ist, biochemische Störungen frühzeitig festzustellen. Nur auf Anfrage werden Mikronährstoffparameter bestimmt (i. d. R. als Selbstzahlerleistung), diese werden jedoch meist nur im Blutserum oder Vollblut untersucht, nicht in den Blutzellen (Erythrozyten).
Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch zu wissen: Eine Harmonisierung der körpereigenen Regulationssysteme durch die Zufuhr der fehlenden Mikronährstoffe kann nur dann gezielt herbeigeführt werden, wenn die tatsächliche Versorgung gemessen wird. Warum das so ist und welches Blutanalyseverfahren dazu notwendig ist, möchten wir Ihnen in diesem Artikel näherbringen.
Mikronährstoffe sind nicht mit jeder Blutanalyse korrekt zu bestimmen, denn:
Unser Mikronährstoffhaushalt unterliegt natürlichen Schwankungen. Diese können beispielsweise durch tagesabhängige Ernährungszufuhr, sportliche Leistung oder berufliche Höchstbelastung kurzfristig verändert werden. Diese kurzfristigen Veränderungen sind nach oben wie nach unten im Vollblut und auch im Blutserum (was vom Hausarzt untersucht wird) messbar – spiegeln aber nicht den langfristigen Stand in den Blutzellen wider.
Durch entsprechendes Essen am Vortrag kann also zum Beispiel ein Wert ansteigen und somit zwar korrekt als ausreichend in der Serumanalyse gemessen werden, aber in den Zellen herrscht möglicherweise trotzdem bereits seit längerem eine deutliche Unterversorgung, die auf diesem Weg nicht erkannt würde.
Nehmen wir einmal Zink: Dieser Mikronährstoff ist beispielsweise nur zu 1% – 2% im Blutserum enthalten. 85% des gesamten Zinkpools befindet sich in den Erythrozyten, den roten Blutkörperchen. 32.540 Blutanalysen, die unser wissenschaftlicher Leiter Professor Wienecke sowohl im Serum als auch in den Erythrozyten durchführen ließ, haben bestätigt:
Selbst bei schwer erkrankten Menschen ließen sich auf der Serumebene nie Defizite sehen. Eine reale Aussage über Mikrovitalstoffkonzentrationen im Körper lässt sich daher nur über die Langzeitparameter in den roten Blutkörperchen treffen.
Darum lautet unser Leitsatz für die Labordiagnostik:
Richtig messen – Richtig interpretieren.
Leider gibt es derzeit nur wenig Institute, die diese Messungen in den Erythrozyten vornehmen.
Zudem ist eines ganz wichtig festzuhalten:
Mikronährstofftherapie ist etwas anderes als Nahrungsergänzung!
In der Mikronährstofftherapie geben wir dem Körper das, was fehlt in therapeutischen Dosierungen. Denn häufig können wir über die Ernährung gar nicht mehr alle notwendigen Mikronährstoffe aufnehmen und unser Organismus beginnt, seine körpereigenen Strukturproteine und damit oft das eigene Immunsystem anzugreifen. Das führt zu oftmals unerklärlichen Beschwerdebildern und Befindlichkeitsstörungen.
Das bedeutet aber auch, dass vorher exakt festgestellt werden muss, welche Stoffe in welchen Zusammenhängen fehlen, damit wir auf diese Defizite gezielt eingehen und die Patient:innen zu einer langfristig hohen Lebensqualität zurückkehren können.
Die verschiedenen der Stadien des Mikronährstoffmangels in unseren Blutanalysen
Korrekte Messungen sind die Basis einer aussagefähigen Mikronährstoffanalyse, doch die Interpretation der Ergebnisse ist das eigentlich wichtige. Hierzu muss man wissen, wie die verschiedenen Stadien des Mikronährstoffmangels in den Kompartimentsystemen unseres Körpers ablaufen.
Stadium 1 Entleerung der Zell- und Gewebe-Speicher
Dieser Vorgang kann sich über einen langen Zeitraum hinziehen. Als Folge verlangsamt sich der Stoffwechsel oft kaum merklich und die mentale und physische Leistungsfähigkeit nehmen ab.
Stadium 2 – Zunehmender Erschöpfungszustand
Noch zeigen routinemäßige Blutuntersuchungen keine Defizite an. Die Gewebespeicher können noch Mikronährstoffe abgeben, aber Stoffwechselprozesse und die Hormonproduktion verlangsamen sich zunehmend.
Stadium 3 – funktionelle Störungen und behandlungsbedürftige Symptome
Erst in diesem Stadium gehen die meisten Menschen zum Arzt. Nun zeigt sich der chronische Nährstoffmangel auch bei der normalen Blutuntersuchung und die Beschwerden können über rheumatische Beschwerden, chronischen Entzündungen und zahlreiche Befindlichkeitsstörungen gehen.
Stadium 4 – Pathologische und irreparable Störungen
Der Mikronährstoffmangel ist nun oft bereits soweit fortgeschritten, dass durch Mikronährstofftherapie nur eine Abmliderung erzielt werden kann, der entstandene Schaden aber irreparabel ist.
Die Ergebnisse der Blutanalysen im Zusammenhang
Abschließend erfolgt der wichtigste Schritt in der Blutanalysen: Der Abgleich der individuellen Werte mit unserer weltweit einzigartigen Mikronährstoffdatenbank.
Hier werden die genauen Blutwerte mit passenden Patienten verglichen und interpretiert. Diese Vergleichspatienten, die nach über 250 Parametern ausgewählt werden, stammen aus den bereits über 61.000 anderen Patientendaten, die in den vergangenen 25 Jahren von Professor Wienecke untersucht wurden. Und darin besteht der hauptsächliche Unterschied zu standardisierten Laboruntersuchungen, bei denen oft ein 35-jähriger schwer kranker Diabetiker mit einem 35-jährigen kerngesunden Spitzensportler verglichen wird: Wir sind in der Lage, eine große Anzahl ähnlicher Patienten miteinander in Korrelation zu setzen.
In einem unserer nächsten Artikel werden wir Ihnen diese weltweit einzigartige Datenbank und wie Sie von ihren Möglichkeiten profitieren können, genauer vorstellen.
Konnten wir Ihnen den Unterschied zwischen routinemäßigen Blutuntersuchungen und denen, die Sie mit einer unserer Mikronährstoff-Analysen erhalten, näherbringen? Wenn Sie noch Fragen zu unseren Blutanalysen haben, lassen Sie es uns gerne wissen und schicken Sie uns Ihre Fragen über das Kontaktformular.