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Viele Menschen betrachten Proteine lediglich als Treibstoff für Muskelprotze oder als optionalen Bestandteil einer Diät. Doch diese Sichtweise greift fatal zu kurz und verkennt die fundamentale Rolle, die Aminosäuren für Ihre gesamte körperliche und geistige Gesundheit spielen. Eiweiß ist nicht nur Baumaterial, sondern die Essenz des Lebens und des Bewusstseins. Unser Körper besteht aus einer sogenannten Biomatrix, die primär auf Proteinen und Fetten basiert. Wenn wir die Strukturproteine wie Kollagen und die Funktionsproteine wie Enzyme betrachten, wird deutlich, dass ohne eine ausreichende Versorgung buchstäblich kein physiologischer Prozess reibungslos ablaufen kann. Es ist daher erschreckend, dass dieses Wissen über die Gefahr des Proteinmangel in der medizinischen Ausbildung und Praxis oft vernachlässigt wird, obwohl es ein fundamentaler Bestandteil jeder Heilung darstellt.

Dr. rer. nat. Burkhard Poeggeler, renommierter Wissenschaftler mit über 40 Jahren Erfahrung in dieser Thematik hat daher eine gesamte Sendung in der QS24 Sendung Wissenschaftsgremium gewidmet. Dr. Poeggeler, der sowohl an der Universität Göttingen als auch in den USA als Berater für die FDA, die Europäische Lebensmittelbehörde und das Schweizerische Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen tätig war, bestätigt, dass die meisten Menschen nicht ausreichend mit diesem lebenswichtigen Nährstoff Protein und seinen verschiedenen Ausprägungen versorgt sind.

Sarkopenie und der schleichende Verlust an Muskelmasse ab dem 25. Lebensjahr

Ein statistischer Fakt, der Ihnen bewusst sein sollte, ist der natürliche Abbauprozess Ihres Körpers. Bereits ab dem 25. Lebensjahr verlieren Sie durchschnittlich ein Prozent Ihrer Muskelmasse, ein Prozent Ihrer körpereigenen Proteine und ein Prozent Ihres Grundumsatzes pro Jahr. Dieser Prozess verläuft schleichend und wird oft erst im hohen Alter als Gebrechlichkeit sichtbar. Doch die physiologische Realität ist unbestechlich. Wenn Sie diesen Verlusten nicht aktiv durch Ernährung und Bewegung entgegenwirken, schwindet Ihre „Lean Body Matrix“ kontinuierlich. Besonders im Alter steigt der Bedarf an Proteinen drastisch an, was paradox erscheint, da sich ältere Menschen oft weniger bewegen. Doch gerade um die verbleibende Substanz zu erhalten und regenerative Prozesse zu ermöglichen, benötigt der Organismus eine deutlich höhere Dichte an Aminosäuren.

Der tägliche Proteinbedarf und die mathematische Unmöglichkeit der normalen Ernährung

Die offiziellen Empfehlungen der Fachgesellschaften wurden mittlerweile nach oben korrigiert. Für ältere Menschen gelten Werte von 1,2 Gramm bis hin zu 2,0 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht als notwendig, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Wenn wir dies auf einen 80 Kilogramm schweren Senior hochrechnen, ergibt sich ein täglicher Bedarf von rund 140 Gramm reinem Protein. Die Praxis zeigt jedoch, dass diese Mengen über eine herkömmliche Mischkost kaum zu bewältigen sind. Ein großes Steak liefert zwar nominell Eiweiß, doch die Nettoausbeute für den Körper ist ernüchternd. Von einem 200-Gramm-Steak, das etwa 20 Prozent Protein enthält, werden rund 50 Prozent ungenutzt wieder ausgeschieden. Am Ende stehen dem Stoffwechsel von einer großen Fleischportion effektiv oft nur etwa 20 Gramm verwertbares Protein zur Verfügung. Um auf 140 Gramm zu kommen, müssten Sie untragbare Mengen an Nahrung konsumieren.

Pflanzliche Proteine und der Mythos der biologischen Wertigkeit

Lange Zeit hielt sich hartnäckig das Gerücht, tierisches Eiweiß sei aufgrund seiner Ähnlichkeit zum menschlichen Körper per se überlegen. Dies ist jedoch ein Trugschluss, der auf einer Unterschätzung der sogenannten nicht-essenziellen Aminosäuren beruht. Pflanzliche Quellen wie Erbsen, Lupinen oder Linsen bieten nicht nur eine hervorragende Proteinmenge, sondern oft ein vorteilhafteres Aminosäureprofil. Lupinen können beispielsweise bis zu 40 Prozent Proteinanteil aufweisen, Erbsenisolate erreichen in der modernen Verarbeitung bis zu 80 Prozent. Der entscheidende Vorteil vieler pflanzlicher Proteine und spezifischer Kollagenpeptide liegt in ihrem Gehalt an Arginin, einer Aminosäure, die für die Gefäßgesundheit und die Stickstoffmonoxid-Produktion (NO) unverzichtbar ist.

Die biochemische Interaktion von Arginin, Tryptophan und Molkeprotein

Ein tiefgehendes Verständnis der Biochemie offenbart ein häufiges Problem bei der Supplementierung mit reinem Molkeprotein (Whey). Molke enthält viel Tryptophan, aber verhältnismäßig wenig Arginin. Tryptophan ist essenziell für die Bildung von Serotonin und Melatonin. Wenn jedoch Arginin fehlt, kann der Körper nicht ausreichend Stickstoffmonoxid bilden, welches das Tryptophan vor dem Abbau schützt. Die Folge ist fatal: Das zugeführte Tryptophan induziert seinen eigenen Abbau. Dabei entstehen entzündungsfördernde Stoffwechselprodukte wie Kynurenin und Chinolinsäure. Anstatt also den Körper aufzubauen, kann eine einseitige Molke-Zufuhr ohne Arginin-Ausgleich stille Entzündungen fördern. Argininreiche Proteine, wie sie in Kollagenpeptiden oder pflanzlichen Quellen wie Erbsenprotein vorkommen, verhindern diesen Prozess und sorgen dafür, dass die Aminosäuren dort ankommen, wo sie benötigt werden.

Verzweigtkettige Aminosäuren und die Gefahr der Ammoniakbelastung

Auch der unkritische Konsum von BCAAs (verzweigtkettigen Aminosäuren), der im Fitnessbereich populär ist, birgt Risiken. Zwar sind diese für den Muskelaufbau relevant, doch ein Übermaß kann zu einer Dysbalance durch Abbauprodukte führen. Hier zeigt sich erneut die Überlegenheit einer Kombination mit argininreichen Quellen. Wer versucht, seinen enormen Proteinbedarf ausschließlich über riesige Mengen an Hülsenfrüchten zu decken, beispielsweise 700 Gramm Erbsen täglich, wird zudem schnell an die Grenzen seiner Verdauungskapazität stoßen. Der Darm kann diese Mengen an Faserstoffen oft nicht spalten, was zu Gärungsprozessen, Gasbildung und einer massiven Ammoniakbelastung führt. Hochwertige Supplemente, wie Erbsenproteinisolate oder Kollagenpeptide, umgehen dieses Problem, indem sie die reinen Bausteine liefern, ohne den Verdauungstrakt zu belasten.

Gesundheitliche Folgen von Proteinmangel für Gefäße und Stoffwechsel

Die Relevanz von Proteinen geht weit über den Muskel hinaus. Ein Mangel an Arginin und die daraus resultierende fehlende NO-Produktion führen dazu, dass sich Blutgefäße nicht mehr weiten können. Dies verhindert den Abtransport von Abfallstoffen und die Zufuhr von Nährstoffen, ein Zustand, der langfristig Schlaganfälle, Herzinfarkte und Demenz begünstigen kann. Ein einfaches, aber eindrückliches Beispiel ist der Konsum von reinen Zuckersäften oder Smoothies. Diese verursachen eine Insulinspitze, die ohne gleichzeitige Proteinzufuhr die Gefäßfunktion massiv beeinträchtigen kann. Schon die Zugabe von kleinen Mengen Protein, etwa in Form von Kollagenpeptiden oder Erbsenprotein in den Kaffee oder die Mahlzeit, kann diese negative Kaskade durchbrechen und die physiologische Balance wahren.

Sie sollten daher die folgenden Punkte für Ihre tägliche Ernährung berücksichtigen:

  • Erhöhen Sie Ihre Proteinzufuhr im Alter bewusst, da die Verwertungseffizienz sinkt und der Bedarf zur Erhaltung der Biomatrix steigt.
  • Verlassen Sie sich nicht allein auf tierische Quellen, sondern integrieren Sie argininreiche pflanzliche Proteine oder Kollagenpeptide.
  • Nutzen Sie Supplemente wie Erbsenproteinisolat, um die notwendige Menge von über 100 Gramm täglich zu erreichen, ohne Ihren Verdauungstrakt zu überlasten.
  • Achten Sie darauf, dass zuckerhaltige Getränke oder Speisen stets mit Proteinen kombiniert werden, um die Gefäßgesundheit zu schützen.

Die Basis Ihrer Gesundheit liegt in der ausreichenden Versorgung mit diesen elementaren Bausteinen. Ohne sie fehlen dem Körper schlichtweg die Werkzeuge und das Material für Reparaturprozesse, Immunsystem und Organfunktion.

Mit unseren Mikronährstoffanalyseboxen erhalten Sie u.a. wertvollen Aufschluss über Ihre Aminosäureversorgung und können über eine große Bandbreite von Mikronährstoffen potenzielle Mangelzustände frühzeitig erkennen.

Um die komplexen biochemischen Zusammenhänge noch detaillierter zu verstehen und weitere Experteneinblicke von Dr. Burkhard Poeggeler zu erhalten, empfehlen wir Ihnen unbedingt, sich das vollständige Video anzusehen: