Revolutionäre Erkenntnisse zur Mikronährstoffversorgung bei Senioren

Mikronährstoffe für Senioren

Der 18. Bodenseekongress 2024 bot eine Plattform für bahnbrechende Forschungsergebnisse im Bereich der Mikronährstofftherapie und Regulationsmedizin. Ein besonderes Highlight war der Vortrag von Suzanne Ebonkie-Late Kollnig, leitende Apothekerin der Hirslanden-Klinik und Masterstudentin unter der Leitung von Prof. Dr. Elmar Wienecke. Ihre Präsentation enthüllte faszinierende Erkenntnisse über die Wirkung individualisierter Mikronährstoffsubstitution bei Senioren in Pflegeheimen.

Die Studie in Seniorenresidenzen

Kollnigs Studie konzentrierte sich auf eine wachsende demographische Gruppe: Senioren in Pflegeresidenzen. Mit einer prognostizierten Zunahme dieser Bevölkerungsgruppe um 223% bis 2025 ist die Relevanz ihrer Forschung unbestreitbar. Die Studie umfasste 130 Senioren, aufgeteilt in zwei Gruppen: eine Interventionsgruppe mit 80 aktiven Senioren und eine Kontrollgruppe mit 50 Senioren

Ernährungssituation in Pflegeheimen

Ein alarmierender Befund der Studie war die Ernährungssituation in Pflegeheimen, nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Schweiz, England und den USA. Die Ernährung entsprach oft nicht einmal den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und enthielt zu wenig Obst und Gemüse sowie zuwenig Meeresfrüchte zur Omega-3 Versorgung.

Interventionsstudie und Hypothesen

Die Interventionsgruppe erhielt eine personalisierte Mikronährstoffsubstitution basierend auf individuellen Blutwerten. Die Studie formulierte vier Haupthypothesen:

Hypothese 1

Bei den untersuchten Probanden befindet sich das vegetative Nervensystem in einer Dysbalance, messbar an den Parametern der 24/48-Stunden-HRV-Messung. Eine individualisierte Mikronährstoffsubstitution kann diese Dysbalance ausgleichen.

Hypothese 2

Bei den untersuchten Probanden ist die Schilddrüse aus dem Gleichgewicht, messbar am Blutparameter TSH. Eine individualisierte Mikronährstoffsupplementierung ist in der Lage, die TSH-Werte zu
normalisieren.

Hypothese 3

Die untersuchten Probanden leiden an verschiedenen Symptomen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, messbar an den Stoffwechselparametern HbA1c, C holesterin, HDL und LDL. Eine gezielte Mikronährstoffmischung kann diese Parameter signifikant verbessern.

Hypothese 4

Die untersuchten Senioren weisen gruppentypische Mikronährstoffdefizite auf. Durch eine individualisierte Mikronährstoffzufuhr können diese Defizite ausgeglichen werden.

Beeindruckende Ergebnisse

Die Resultate nach 16 Wochen waren bemerkenswert: So zeige das Vegetatives Nervensystem der Interventionsgruppe eine signifikante Verbesserung der Herzratenvariabilität, was auf einen ausgeglicheneren Parasympathikus hindeutet

Die TSH-Werte der Interventionsgruppe normalisierten sich. Diese optimierten Schlddrüsenwerte führten zu einer Verbesserung von Müdigkeit und innerer Unruhe.

Im Bereich der Herz-Kreislauf-Parameter gab es eine bemerkenswerte Verbesserung der Cholesterinwerte und des Omega-3-Index in der Interventionsgruppe.

Im Gesamt-Mikronährstoffstatus zeigte die Studie eine deutliche Verbesserung der B-Vitamine und anderer essentieller Mikronährstoffe in der Interventionsgruppe, während die Kontrollgruppe weiterhin Defizite aufwies

Subjektive Verbesserungen bei den Senioren

Neben den objektiven Verbesserungen bei den Blutwerten berichteten die Senioren sowie ihre Betreuer und Familienangehörige über signifikante Verbesserungen:

  • 99% Reduktion von Müdigkeitssymptomen
  • Deutliche Verbesserung der inneren Unruhe
  • 55% Steigerung der mentalen Leistungsfähigkeit
  • 100% Verbesserung des Schlafverhaltens

Implikationen für die Zukunft

Kollnigs Studie liefert überzeugende Beweise für die Wirksamkeit individualisierter Mikronährstoffsubstitution bei Senioren. Die Ergebnisse zeigen, dass eine ausreichende Mikronährstoffversorgung durch Ernährung allein, besonders in Pflegeheimen, nicht erreichbar ist.

Eine personalisierte Mikronährstoffsubstitution kann das vegetative Nervensystem effektiv ausbalancieren und in Kombination mit verbesserten Schilddrüsen-Parametern zu einer deutlich besseren inneren Contenance führen.

Insgesamt verhalf die Ausbalancierung der Mikronährstoffdefizite zu einer Verbesserung der gesamten Lebensqualität.

Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit, die Mikronährstoffversorgung in Pflegeheimen zu überdenken und individualisierte Ansätze in Betracht zu ziehen. Die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Senioren sind beachtlich und könnten weitreichende Folgen für die Altenpflege haben.

Kollnigs Forschung öffnet die Tür für weitere Studien in diesem Bereich und könnte dazu beitragen, die Lebensqualität älterer Menschen in Pflegeeinrichtungen erheblich zu verbessern. Es ist ein vielversprechender Schritt in Richtung einer ganzheitlicheren und personalisierten Gesundheitsversorgung für Senioren und auch das Gesundheissystem kann durch das Einsparpotenzial bei Medikamenten und Behandlungen erheblich profitieren.

Für diejenigen, die tiefer in dieses faszinierende Thema eintauchen möchten, ist der vollständige Vortrag von Suzanne Ebonkie-Late Kollnig in der Salusmed Mediathek verfügbar. Es lohnt sich, diese bahnbrechenden Erkenntnisse im Detail zu erkunden und zu verstehen, wie sie die Zukunft der Seniorenpflege beeinflussen könnten.

https://mediathek.salusmed.ch/mediathek/video/18-internationaler-bodenseekongress-vortrag-ebonkie-late-kollnig/

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