Steigert Magnesium die Lebensqualität?

Das Mineral Magnesium ist ein Mikronährstoff, der sich sehr direkt auf unser Wohlbefinden auswirken kann – sowohl im positiven als auch im negativen, wenn ein Mangelzustand vorliegt. Vielleicht kennen Sie schon unseren Artikel zum Thema Magnesium aus der  Vorweihnachtszeit? 

Heute stellen wir Ihnen die Zusammenhänge zwischen dem vegetativen Nervensystem und der täglichen Einnahme von Magnesium anhand der Ergebnisse der Masterarbeit von Felix Johannes Euchner im Studiengang Mikronährstofftherapie und Regulationsmedizin vor. Dieser Studiengang wurde von unserem wissenschaftlichen Leiter Prof. Dr. Elmar Wienecke an der Fachhochschule des Mittelstands (FHM Bielefeld) initiiert. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Wissenschaftliche Studie zur Magnesium-Einnahme 

Im Rahmen einer Doppelblind randomisierten kontrollierten Placebo Crossover Studie wurde mit Hilfe verschiedener Parameter der Stresslevel von 24 Probanden (13 weiblich, 11 männlich) mit einem Durchschnittsalter von 44 Jahren gemessen. Die Teilnehmenden waren in zwei Gruppen eingeteilt: Zunächst erhielt Gruppe 1 (G1) für 4 Wochen täglich 3-mal ein Magnesium-Präparat (ohne über die Beschaffenheit des Präparates Bescheid zu wissen). Gruppe 2 (G2) erhielt 3-mal täglich ein Placebo-Präparat. Dann folgte eine 3-wöchige Pause von der Supplementierung, um einen Übertragungseffekt in die zweite Phase auszuschließen. Nun erhielt 4 Wochen lang (ohne es zu wissen) G1 das Placebo und G2 das Magnesium-Präparat. 

Jeweils am Anfang und am Ende der beiden Phasen wurden Messungen (T1 bis T4) des vegetativen Nervensystems durchgeführt. 

Das vegetative Nervensystem (VNS) ist insbesondere dafür zuständig, Reize von außen aufzunehmen und die Reaktionen auf diese Reize im Körper auszulösen. Man kann sich leicht vorstellen, welche Schwierigkeiten entstehen können, wenn dieses System durcheinander gerät. Zudem kontrolliert das VNS wichtige Abläufe des Körpers, wie das Verdauungs- oder auch das Herz-Kreislauf-System.

Neben verschiedenen Stress-Indikatoren lässt sich auch der Fitness-Grad des Herz-Kreislauf-Systems durch eine 24-Stunden-Messung der Herzratenvariabilität (HRV) hervorragend prüfen. Die 24-Stunden-HRV-Messung gehört für unser Schwester-Unternehmen SALUTO zu häufig eingesetzten Analyse Instrumenten. Als Richtlinie lässt sich sagen:

Je höher die Herzratenvariabilität desto flexibler kann sich das Herz-Kreislauf-System an mentale und physische Herausforderungen anpassen.

Aus den Messungen können verschiedene Aussagen über die Aktivität des Sympathikus (Stressindex, SI), die Aktivität des Parasympathikus (pNN50) und die Balance zwischen Para- und Sympathikus (LF/HF-Ratio) getroffen werden. 

Doch wie wirkte sich nun die Einnahme von 3-mal täglich Magnesium aus?

Eines können wir vorwegnehmen: 

Die Veränderungen der oben beschriebenen Parameter waren hoch signifikant bis sehr hoch signifikant positiv. 

• Gruppe 1 steigerte in seiner wirksamen Testphase pNN50 um 65%, der Stressindex verringerte sich um 43,86% und die LF/HF-Ratio verringerte sich um 50,10% 
• Gruppe 2 steigerte den pNN50 um 76%, verringerte den Stressindex um 48,50% und die LF/HF-Ration um 51,97% 

Hieraus lässt sich schließen, dass die regelmäßige Einnahme von Magnesium zu einer Reduzierung der Reaktion auf Stressoren führen und das vegetative Nervensystem resilienter und anpassungsfähiger auf Stresseinflüsse machen kann. Die Ergebnisse der HRV-Messungen deuteten auch auf eine Verbesserung der Schlafqualität hin, die wiederum einen positiven Einfluss auf den gesamten Gesundheitszustand nach sich ziehen dürften. 

Hat sich die Lebensqualität der Probanden durch Magnesium verbessert?

Zu Beginn und Abschluss der Studie wurde auch die Lebensqualität der Proband:innen abgefragt. Im Verlauf der Studie zeigte sich hier in der subjektiven Einschätzung keine Verbesserung auf das physische und psychische Wohlbefinden, obwohl die Prüfwerte einen anderen Schluss zulassen würden. Herr Euchner kommt zu dem Schluss, die Tatsache, dass die Studie in den Zeitraum der Coronapandemie fiel, könnte einen negativen Einfluss auf das psychische Wohlbefinden der Teilnehmenden gehabt und das subjektive Urteil verfälscht haben.

Insgesamt kommt die Studie durch die signifikanten Veränderungen der HRV-Parameter zu der Annahme, dass eine regelmäßige Gabe von Magnesium generell positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben sollte. Zudem zeigte sich in der 3-wöchigen Pause zwischen den Testphasen eine signifikante Verschlechterung der Testwerte, sodass eine durchgehende Einnahme von Magnesium für ratsam gehalten wird.  

Damit das Potenzial von Magnesium in der Prävention und Therapie von Krankheiten erhöht werden kann, empfiehlt der Autor weitere Forschung zu den Verbindungen zwischen dem vegetativen Nervensystem, Schlaf, Resilienz, Hormonsystem und der Funktion von Magnesium auf einer breiten Ebene, sowie eine Untersuchung verschiedener Darreichungsformen des Präparates und ihrer Wirkung bspw. Als natürliches oder synthetisches Produkt in der Tiefe. 

Welche Dosierung an Magnesium sollte man zur Stressreduzierung einnehmen?   

Die Frage nach der optimalen Dosierung lässt sich pauschal nicht beantworten, sondern hängt von vielen Faktoren ab (z. B. Körpergröße, Gewicht, Alter, sportliche Aktivität, Medikamenten-Einnahme). In höheren Dosierungen kann Magnesium abführend wirken, jeder Mensch hat eine individuelle Verträglichkeitsschwelle. Wir nennen in diesem Artikel daher bewusst keine Dosierungs-Angaben, da wir nicht zu einer willkürlichen Einnahme von Mikronährstoffen animieren möchten. Vielmehr raten wir Ihnen zu einer fundierten Analyse Ihres Mikronährstoff-Haushalts. So erfahren Sie Ihre Defizite und Dysbalancen und erhalten genaue Empfehlungen wie Sie diese wieder ausgleichen können und Ihren Körper optimal mit Mikronährstoffen versorgen. 

Sollten Sie tiefer in das Thema einsteigen wollen, finden Sie einen ausführlichen Artikel zu der vorgestellten Studie von Herrn Euchner in Ausgabe 14 der Schriftenreihe der FHM Bielefeld.