Wie sich der Klimawandel auf die Mikronährstoffkonzentration in unseren Lebensmitteln auswirkt haben wir schon häufig thematisiert. Eine holländische Studie aus dem Dezember 2022 kommt zu einem weiteren interessanten und für Allergiker unangenehmen Ergebnis:
Gestiegene Temperaturen verlängern die Pollensaison und damit die Häufigkeit von Hausarztbesuchen wegen Heuschnupfens.
Aufgrund des Klimawandels ist die Lufttemperatur in den Niederlanden allmählich gestiegen. Höhere Temperaturen führen zu längeren Pollensaisons. Das Forscherteam untersuchte die Entwicklung der Häufigkeit der saisonalen allergischen Rhinitis bei Allgemeinärzten über einen Zeitraum von 25 Jahren und den Zusammenhang mit der Lufttemperatur.
Dazu wurde eine retrospektive, explorative Längsschnittstudie mit Daten aus dem Netzwerk für Familienmedizin (1995-2019) durchgeführt, die alle SAR-Patienten und ihre Hausarztbesuche pro Woche umfasste. Daraus ermittelte das Team die Häufigkeit, mit der die Patienten den Hausarzt aufsuchten. Jedes Jahr gingen daraus saisonale Spitzenzeiten mit einem erheblichen Anstieg der SAR-bedingten Hausarzt-Konsultationen hervor.
Daraufhin wurde das Datum des Beginns und die Dauer der Spitzenzeiten bestimmt und die Zusammenhänge mit der Lufttemperatur zu Beginn bzw. im Verlauf des Jahres in Zusammenhang gebracht. Die Dauer der Spitzenzeiten nahm während des gesamten Studienzeitraums um durchschnittlich 1,3 Tage pro Jahr zu. Die Lufttemperatur zwischen Februar und Juli zeigte einen statistisch signifikanten Zusammenhang mit der Dauer der Spitzenzeit.
Längsschnittbefunde dieser Art können einerseits dazu beitragen, die weitere Erforschung der Auswirkungen des Klimawandels zu erleichtern und das Bewusstsein für die spürbaren Folgen des Klimawandels in der Allgemeinmedizin zu schärfen.
Andererseits helfen Sie individuell betroffenen Patienten vorbeugende und schützende Maßnahmen zu ergreifen.