Im Gegensatz zu einer direkten Eisenmessung im Blutserum, die tagesaktuell starken Schwankungen unterliegen kann, messen wir die Konzentration des Proteins Ferritin im Blut. Ferritin kommt größtenteils in den Zellen vor, speichert Eisen und schützt neben seiner Speicherfunktion so die Körperzellen vor freiem Eisen. Die Menge an Ferritin im Blut spiegelt daher recht zuverlässig den Gesamteisenhaushalt des Körpers wider.
Ferritin stellt vereinfachend ausgesprochen die Bindungsfähigkeit des Sauerstoffes in der Muskulatur dar. Je besser diese Versorgung, desto besser Ihre Leistungsfähigkeit. Ein aus der Balance geratener Eisenhaushalt kann sowohl unmittelbar für verschiedene Befindlichkeitsstörungen wie Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Antriebslosigkeit und Haarausfall verantwortlich sein, aber auch im Zusammenspiel mit anderen Analysewerten Aufschluss über komplexe Funktionsstörungen und Krankheiten geben.
Was kann der Ferritin-Wert aussagen?
Niedrige Ferritinwerte können auf Eisenmangel hinweisen, was zu einer Anämie führen kann. Dies ist besonders häufig bei Personen mit einer Ernährung, die wenig Eisen enthält, bei erhöhtem Eisenbedarf wie zum Beispiel in der Schwangerschaft, hoher sportlicher Aktivität oder bei chronischem Blutverlust der Fall.
Hohe Ferritinwerte können auf eine Eisenüberladung hinweisen, wie sie beispielsweise bei erblichen Zuständen wie der Hämochromatose vorkommt. In solchen Fällen kann der Körper mehr Eisen aufnehmen, als er benötigt, was zu einer Anhäufung von Eisen in verschiedenen Organen und zu Gesundheitsproblemen führen kann.
Der Ferritin-Wert kann Schwankungen unterliegen
Ferritin ist ein Akute-Phase-Protein, was bedeutet, dass seine Konzentration im Blut bei Entzündungen oder Infektionen, sowie bestimmten chronischen Erkrankungen, wie Lebererkrankungen oder bestimmten Krebsarten, deutlich erhöht sein kann. In Folge können erhöhte Ferritinwerte manchmal ein Zeichen für eine Entzündung oder Infektion sein, selbst wenn kein Eisenüberschuss vorliegt oder:
Ein Eisenmangel kann unentdeckt bleiben, wenn in der akuten Phase einer Erkältung oder anderweitigen Infektion die Messung durchgeführt wird.
Ferritin-Wert im Zusammenhang
Es ist wichtig zu beachten, dass die Interpretation von Ferritinwerten immer im Kontext anderer Blutuntersuchungen Analysen erfolgen sollte, da verschiedene Faktoren die Ferritinkonzentration beeinflussen können. Aufschluss darüber, ob im Organismus Entzündungen vorliegen, geben z. B. Parameter wie das C-reaktive Protein. Ist dieser Wert erhöht leidet darunter die Aussagekraft des Ferritin-Werts.
In unseren Mikronährstoffanalysen stellen wir außerdem beispielsweise auch die Beziehung zum I-FABP-Wert her, mit dem wir allgemeine Resorptionsstörungen im Darm ausschließen und betrachten den Status quo des im Körper vorhandenen Zink, das in bestimmten Fällen mit der Eisenaufnahme im Körper konkurrieren kann.
Wie bei allen Mikronährstoffen ist auch bei der Bestimmung des Ferritin-Wertes der Kontext im Gesamtbild statt einer isolierten Betrachtung von von größter Wichtigkeit.