Stress, der Mikronährstoffräuber

Stress Mikronährstoffräuner

In manchen Situationen kann Stress uns zu Hochleistungen bringen, indem die Reserven des Körpers aktiviert werden. Wenn er aber zum Dauerzustand wird, kann das unter anderem zu psychischen Belastungen, innerer Unruhe, gestörtem Schlafverhalten und Herz-Kreislauf-Beschwerden führen. Ganz besonders tückisch ist Stress aber als Energie- und Mikronährstoffräuber.

Und diese Eigenschaft kann zu einer gefährlichen Abwärtsspirale führen, die sich negativ auf unsere Gesundheitsspanne auswirkt.

Daher haben wir im vergangenen Artikel darauf hingewiesen, wie Sie Ihr persönliches Stressprofil bestimmen lassen können.

Stress, der Mikronährstoffräuber

Heute möchten wir Ihnen zeigen, welche Mikronährstoffe durch Stress vermehrt verbraucht werden, beziehungsweise welche Mangelzustände zusätzlichen Stress auslösen und was Sie dagegen tun können.

Magnesium

Dass Magnesium eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit unserer inneren Balance spielt, verdeutlichen wir in diesem Artikel. Doch wussten Sie, dass unsere Magnesium-Reserven durch Stressbelastung stark angegriffen werden?

Auf der anderen Seite kann eine Zufuhr von Magnesium zu einer deutlich besseren Stresstoleranz führen und:

Zu besserem Schlaf, in dem die Stress-Belastung besser verarbeitet und bewältigt wird.

So konnte eine Studie unseres wissenschaftlichen Leiters Professor Wienecke zeigen, dass sich in einer Probanden-Gruppe aus Sportlern, die täglich abends 400 mg Magnesium eine Stunde vor dem Schlafen einnahm, die HRV-Parameter deutlich verbesserten:
Der pNN50 (ein Indikator für die Höhe der Parasympathikus-Aktivität) stieg an. Der vegetative Quotient (LF/HF-Ratio) sowie der Stressindex (niedrige Werte bedeuten jeweils eine gute Balance des vegetativen Nervensystems) sanken (Quelle: Prof. E. Wienecke: Mikronährstoffe – Meilensteine der Gesundheitsmedizin S. 132).

 

Vitamin C

Damit unser Körper das Stresshormon Adrenalin produzieren kann, benötigt er Vitamin C. Dieses wichtige Vitamin geht somit für unser Immunsystem verloren, wenn Sie unter Daueranspannung stehen. Die Folge: Ihr Immunsystem wird in Mitleidenschaft gezogen.

In Phasen, in denen wir viel Stress ausgesetzt sind, kann daher eine individuelle Supplementierung mit Vitamin C sinnvoll sein. Wenden Sie sich dazu auf jeden Fall an Experten, bevor Sie willkürlich beginnen zu supplementieren.

Zink

Unter hohen Belastungen sinkt unser Zink-Level und somit werden das Immunsystem geschwächt (insbesondere Wundheilung und T-Zellen-Bildung) und auch unsere Konzentration geschwächt, denn Zink sorgt dafür, dass Nervensignale an den Synapsen zu regulieren und so den Körper in die Lage zu versetzen, Reflex und Befehle aus dem Gehirn korrekt umzusetzen.

B12

Vitamin B12 ist unter anderem ein wichtiger Bestandteil im Energiestoffwechsel sowie beim Nervenaufbau und -schutz. Eine Unterversorgung mit Vitamin B12 kann zu depressiven Verstimmungen, Stimmungsschwankungen und mentaler Leistungsschwäche führen.

Omega 3 Fettsäuren

Zur Forschung über Omega-3 Fettsäuren und ihren Einfluss auf die Aufnahme von Mikronährstoffen haben wir erst kürzlich in diesem Artikel berichtet. Wichtig ist im Zusammenhang mit Stress darauf hinzuweisen, dass Omega-3-Fettsäuren ganz maßgeblichen Einfluss auf unser Gehirn, die elektrische Leitfähigkeit unserer neuronalen Strukturen und damit auf unsere gesamte kognitive Leistungsfähigkeit haben.
(Mehr dazu können Sie auch hier nachlesen: FHM Schriftenreihe Band 13, S. 50 ff.)

Aminosäuren

Über die enorme Relevanz der Aminosäuren haben wir Sie in diesem Artikel der vergangenen zwei Wochen ausführlich informiert. Psychischer und physischer Stress kann Ihren Bedarf an essentiellen und nicht-essentiellen Aminosäuren erheblich erhöhen und Ihren Energiestoffwechsel empfindlich beeinträchtigen. Zudem werden Aminosäuren für die Verbrennung von Fettsäuren benötigt und sind wesentliche Bausteine von Hormonen, die Ihre Stimmungslage und Regeneration beeinflussen.
(Siehe auch FHM Schriftenreihe Band 12,S. 45 ff.)

Schilddrüsenhormone

Die Schilddrüse ist eines der Organe im Körper, die im engen Zusammenhang mit Stress stehen. Einerseits kann sich Stress negative auf die Schilddrüse auswirken, andererseits kann eine Überfunktion des Organs auch gleichsam körperlichen Stress wie innere Unruhe, Nachtschweiß und mangelhafte Regeneration erzeugen.

Die langjährigen Erfahrungen unseres wissenschaftlichen Leiters zeigen, dass die Auswirkungen der Schilddrüsenhormone schon im „normalen“ Bereichen von 0,4-2,5 μIU/ml zwar als „schilddrüsengesund“ gelten, aber vielfältige Befindlichkeitsstörungen hervorrufen können. (Siehe auch FHM Schriftenreihe Band 12, S. 36 ff.)

Stress-Spirale

Die oben erwähnte Stress-Abwärtsspirale kann an vielen Eintrittspunkten sowohl negativ als auch positiv beeinflusst werden. Nehmen wir nur ein Beispiel:

Das Familienleben.

Wenn wir keine gute Stresstoleranz haben und unsere innere Contenance schnell verloren geht, führt das zu häufigen Auseinandersetzungen mit unseren Familienmitgliedern. Das zieht wiederum weitere Stressoren nach sich: Unser Schlaf leidet. Daraufhin sinkt unsere Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit, was zu verringerter Produktivität und Arbeitsleistung führt. Und wenn dieses Schwungrad beginnt sich schneller und schneller zu drehen, geraten wir in die eingangs angesprochene Abwärtsspirale von Emotionen, in der unser Stresslevel immer weiter zunimmt.

So wirken Sie Stress entgegen

Die wichtigste Regel lautet: Geben Sie ihrem Körper zu der durch Stress entstandenen Anspannung die entsprechende Entspannung und Regenerations-Möglichkeit.

Sorgen Sie für ausreichende und vor allen Dingen auch erholsame Schlafphasen.

Führen Sie Ihrem Körper die durch Stress verloren gegangen und die unterstützenden Mikronährstoffe zu, um der Abwärtsspirale zu entkommen.

Nutzen Sie sanfte und anregende Bewegungseinheiten wie Spaziergänge, Yoga oder leichten spielerischen Sport und bauen Sie so Spannungen im Körper ab.

Machen Sie eine Stress-Analyse

Unsere Empfehlung ist, eine Stoffwechselanalysebox in Kombination mit einer Stress-Profil-Analyse durchzuführen.

So finden Sie mehr über die Höhe und Tages-Verteilung Ihrer Stressbelastung heraus und erhalten konkrete Anhaltspunkte, welche Mikronährstoffe in Ihrem Körper aus dem Gleichgewicht gekommen sind. Was können Sie gezielt einsetzen, um Stressoren zu überwinden?
Sie erfahren, wie Sie Ihren Körper sinnvoll unterstützen könenn, um aus der Abwärtsspirale herauszukommen und wieder ein gesundes Maß an Wohlgefühl zurück zu gewinnen.

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