Aminosäuren: die elementaren Bausteine unseres Körpers

Fette und Kohlenhydrate dienen vor allem als Energieträger. Aminosäuren hingegen bilden Struktureiweiße und somit das wichtigste Baumaterial für unseren Körper. Auch elementare Enzyme, Neurotransmitter und Botenstoffe, die im direkten Zusammenhang mit unserer mentalen Verfassung stehen, werden aus Aminosäuren hergestellt.

Bei Eiweiß denken die meisten Menschen zunächst einmal an Muskelaufbau im Kraftsport mit Proteinsupplementen. Doch Aminosäuren sind nicht nur Grundbestandteil der wesentlichen Substanz des Bewegungsapparates wie Knorpel, Sehnen und Haut. Vielmehr werden auch Botenstoffe und Neurotransmitter aus Eiweißen gebildet, die für kritische Prozesse im Stoffwechsel benötigt werden und die das ganzheitliche Funktionieren des Körpers sicher stellen.

Die schlechte Nachricht zuerst:

Der menschliche Körper kann nur sehr wenig (ca. 120 Gramm) Aminosäuren in den Muskeln, Zellen und im Blutplasma speichern. Daher ist eine konsistente und regelmäßige Zufuhr, insbesondere der essenziellen Aminosäuren (die der Körper nicht selbst herstellen kann) unglaublich wichtig. Kommt es zu einer längerfristigen Unterversorgung beginnt der Organismus sonst in vielen Fällen damit, körpereigene Strukturproteine beispielsweise aus der Muskelmasse zur Sicherstellung der Grundversorgung abzubauen.

Die gute Nachricht:

Anders als bei vielen anderen Mikronährstoffen deren Langzeitspeicher aufgebraucht wurden, ist eine Optimierung des Aminosäurenprofils relativ kurzfristig und einfach möglich.

Essenzielle, semi-essenzielle und nicht essenzielle Aminosäuren: die elementaren Bausteine des Körpers

Nach aktuellem Kenntnisstand benötigt der menschliche Stoffwechsel mindestens 20 verschiedene Aminosäuren, um wichtige Funktionen im Energiehaushalt sicherzustellen, die Verbrennung von Fettsäuren durchführen zu können, mentale und physische Leistungsfähigkeit zu erhalten und Gewebestrukturen aufzubauen, zu schützen und zu erhalten.

  • Essenzielle Aminosäuren (kann der Körper nicht selbst herstellen)
    Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan, Valin.
  • Semi-essenzielle Aminosäuren (bedingt durch Lebensphase und Synthetisierung aus essenziellen Aminosäuren):
    Arginin, Cystein, Histidin, Tyrosin.
  • Nicht essenzielle Aminosäuren (dennoch wichtig aber vom Körper selbst produzierbar):
    Alanin, Asparagin, Asparaginsäure, Glutamin, Glutaminsäure, Glycin, Prolin, Serin.

Inneres Gleichgewicht durch Ausbalancierung Ihres Aminosäurenprofils

Die Forschung stellt immer häufiger fest, wie unmittelbar unsere Gemütslagen, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden mit unserer Ernährung zusammenhängen. Das ist plausibel, wenn wir uns vor Augen führen:

Neurotransmitter wie Dopamin sind direkt für unser psychisches Wohlergehen zuständig.
Aber:
Die Produktion von Dopamin im Körper hängt wiederum direkt von Quantität und Qualität der  Aminosäuren – sprich Eiweiße – ab, die wir über die Nahrung zu uns nehmen.

Weiterhin sollte beachtet werden, dass Aminosäuren in der üblichen Ernährung in verschiedenen Konzentrationen vorkommen. Das kann beispielsweise zu einer gegenseitigen Hemmung bei der Aufnahme führen. So werden dann stärker vorkommende – aber weniger stark gebrauchte – Aminosäuren wie Valin oder Isoleucin aufgenommen, dadurch werden aber die Transportmoleküle für schwächer konzentrierte Aminosäuren wie Tryptophan blockiert.

Diese komplexen und je nach Lebenssituation individuellen Abläufe im menschlichen Körper machen die Erstellung und Analyse eines Aminosäurenprofils so wertvoll und wichtig. Nur so können Sie gewährleisten, dass Sie Ihren Körper optimal versorgen.

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