10 Fragen zu Aminosäuren und Proteinen an Arzt und Schwimmweltmeister Mark Warnecke

10 Fragen zu Proteinen und Aminosäuren an Mark Warnecke

In einem über 30 minütigen Video beantwortet Arzt und 3-facher Schwimmweltmeister Mark Warnecke Zuschauerfragen zum Thema Aminosäuren und Proteine.

Wir stellen Ihnen hier 3 Fragen ausführlich vor und geben Ihnen einen Ausblick auf die weiteren Antworten, die Mark Warnecke im Interview mit QS24 gegeben hat. Sehen Sie sich das gesamte Interview unten im Artikel auf YouTube an.

Frage 1: „Wo liegt die Maximalgrenze an Eiweiß pro Kilo Körpergewicht?“

Dr. Warneckes ausführliche Antwort:

Die Maximalgrenze liegt bei etwa 2 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht, was besonders für ältere Menschen als Richtwert gilt. Während die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) nur 0,8g/kg empfiehlt, zeigt die praktische Erfahrung, dass dieser Wert zu niedrig ist. Dr. Warnecke empfiehlt für Erwachsene mindestens 1,2-1,5g/kg, für Ältere dann bis zu 2g/kg.

Höhere Mengen sind nur in Spezialfällen sinnvoll, etwa im professionellen Bodybuilding, wo bis zu 3g/kg konsumiert werden. Allerdings betont Warnecke, dass Bodybuilding dann nicht mehr als Gesundheitssport zu betrachten ist. Das eigentliche Problem in der Bevölkerung ist jedoch nicht die Überdosierung, sondern die weitverbreitete Unterversorgung mit Proteinen. Die meisten Menschen erreichen nicht einmal die empfohlene Mindestmenge.

Die Frage nach der Maximalgrenze lenkt oft vom eigentlichen Problem ab – der verbreiteten Proteinunterversorgung. Viele Menschen vermeiden eine ausreichende Proteinzufuhr aus Sorge vor einer Überversorgung, obwohl sie in der Realität weit von der Maximalgrenze entfernt sind.

Frage 2: „Haben alle Veganer vermutlich einen Eiweißmangel, da pflanzliches Protein eine schlechtere Bioverfügbarkeit hat?“

Als Mediziner vermeidet Dr. Warnecke absolute Aussagen wie „alle“ oder „niemals“, da diese meist zu Fehleinschätzungen führen. Jedoch zeigen seine praktischen Erfahrungen und Messungen durchaus problematische Tendenzen bei veganer Ernährung. Er berichtet von einem konkreten Fall eines Basketballspielers, der sich 10 Jahre lang sehr bewusst und intelligent vegan ernährt hatte. Bei der Untersuchung des intrazellulären Aminosäureprofils zeigte sich trotz der sorgfältigen Ernährungsweise ein deutlicher Mangel. Der Patient befand sich in einem katabolen (abbauenden) Stoffwechselzustand.

Dies führt laut Dr. Warnecke zu strukturellen Schäden, da Proteinmangel viele Körperfunktionen beeinträchtigt, von der Hormonproduktion bis zur Darmgesundheit. Während eine vegane Ernährung also durchaus möglich ist, erfordert sie besonders viel Aufmerksamkeit und Wissen bei der Proteinversorgung. Die schlechtere Bioverfügbarkeit pflanzlicher Proteine muss durch entsprechend höhere Aufnahme oder gezielte Ergänzung ausgeglichen werden.

Frage 3: „Wie viel Eiweiß schadet letztendlich der Niere?“

Die Belastung der Nieren durch Proteine hängt stark von der Proteinquelle ab. Aminosäuren sind für die Nieren deutlich leichter zu verarbeiten als komplexe Proteine, da sie bereits in ihrer kleinsten Form vorliegen und nicht mehr gespalten werden müssen. Bei komplexen Proteinen, wie sie etwa in Fleisch vorkommen, entstehen durch den Spaltungsprozess mehr Abbauprodukte, die von den Nieren verarbeitet werden müssen.

Bei gesunden Nieren ist eine Überbelastung durch normale Proteinzufuhr sehr unwahrscheinlich. Das eigentliche Problem in der Bevölkerung ist nicht die Überversorgung, sondern die weitverbreitete Unterversorgung mit Proteinen. Nur bei bereits bestehenden Nierenschäden muss die Proteinzufuhr angepasst werden. Dr. Warnecke erklärt dies am Beispiel von Dialysepatienten: Vor der Dialyse muss die Proteinzufuhr reduziert werden, um die geschädigten Nieren zu schonen. Sobald ein Patient jedoch an der Dialyse ist, muss die Proteinzufuhr wieder erhöht werden, da während der Behandlung viel Protein verloren geht.

Die Weltmeisterformel mit ihren bereits aufgespaltenen Aminosäuren stellt für gesunde Nieren praktisch keine Belastung dar, da keine zusätzlichen Spaltungsprozesse notwendig sind.

Fragen 4 bis 10 im Schnelldurchlauf

Weitere 7 Fragen und Antworten aus dem Interview:

  1. Wie viel Eiweiß brauchen Schwangere?
    Erhöhter Bedarf während der Schwangerschaft, besonders wichtig bei veganer Ernährung. Genaue Bedarfsdeckung wichtig für Kindsgesundheit.
  2. Wie sieht es mit Eiweiß bei Kindern aus?
    Kinder brauchen mehr Protein zum Wachstum, haben aber meist noch guten Appetit und decken Bedarf durch normale Ernährung.
  3. Was sind EAAs und BCAs und inwiefern macht es Sinn diese einzunehmen?
    EAAs sind essentielle Aminosäuren, BCAs verzweigtkettige Aminosäuren. Beide haben ihre Berechtigung, aber ein komplexeres Aminosäurenprofil ist oft sinnvoller.
  4. Gibt es katabole und anabole Proteine?
    Diese Frage konnte nicht eindeutig beantwortet werden.
  5. Sind High-Protein Produkte gesünder als normale Proteine?
    High-Protein bedeutet nur höherer Proteingehalt. Qualität hängt von der Quelle und Verarbeitung ab.
  6. Stimmt „Nur Fleisch macht Fleisch“?
    Nein, auch pflanzliche Proteinquellen können effektiv sein, sind aber schwieriger zu optimieren.
  7. Inwiefern beeinflusst die Proteinzufuhr die Regeneration des Muskels?
    Proteine sind essentiell für die Regeneration. Gute Regeneration ermöglicht besseres Training und nachhaltigere Leistungssteigerung im Vergleich zu kurzfristigen Leistungssteigerungen durch Stimulanzien.

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Steigen Sie hier noch tiefer in das Thema Aminosäuren und Proteine ein und schauen Sie sich das gesamte Video mit Mark Warnecke an:

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