Mikronährstoffe und abnehmen: Warum der Körper bei Mangelzuständen nicht abnimmt – und immer hungrig bleibt

Mikronährstoffe und abnehmen

Viele Menschen kämpfen mit dem Problem: Trotz Kaloriendefizit, Sport und Disziplin will das Körpergewicht einfach nicht sinken. Die Waage bleibt stur, der Heißhunger ist ständig präsent – und die Motivation schwindet. Was viele nicht wissen: Ein Mangel an Mikronährstoffen kann die Ursache dafür sein, dass der Körper keine Pfunde verliert und das Hungergefühl nicht nachlässt. Denn unser Organismus ist nicht nur auf Kalorien, sondern vor allem auf eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen angewiesen Darum sind Mikronährstoffe und abnehmen eng miteinander verbunden:. Fehlen diese Bausteine, schaltet der Körper auf „Sparflamme“, verlangt nach mehr Nahrung und blockiert die Gewichtsabnahme.

Der unterschätzte Zusammenhang: Mikronährstoffmangel und Übergewicht

Das Phänomen, dass Übergewicht und Mangelernährung oft gemeinsam auftreten, ist in der Fachwelt als „double burden“ bekannt. Viele Menschen mit Übergewicht essen zwar zu viele Kalorien, nehmen aber zu wenig lebenswichtige Mikronährstoffe auf. Das liegt daran, dass hochkalorische, industriell verarbeitete Lebensmittel oft arm an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sind. Gerade bei Diäten, die einseitig oder zu restriktiv sind, verschärft sich das Problem: Der Körper bekommt noch weniger Mikronährstoffe – und das Abnehmen wird zusätzlich erschwert.

Mikronährstoffe und abnehmen: Der Körper bleibt hungrig

Unser Körper ist darauf programmiert, alle für ihn notwendigen Vitalstoffe regelmäßig zu erhalten. Fehlen ihm bestimmte Mikronährstoffe, meldet er ein anhaltendes Hungergefühl – auch wenn der Kalorienbedarf eigentlich längst gedeckt ist. Dieses „versteckte Hungergefühl“ oder Mikronährstoffhunger ist kein Zeichen von Willensschwäche, sondern ein biologisches Warnsignal, das den Körper vor Mangel schützen soll. Solange die Versorgungslücken nicht geschlossen werden, bleibt der Appetit hoch, und Heißhungerattacken auf Süßes oder Deftiges sind vorprogrammiert.

Was sagt die Wissenschaft?

Studien zeigen, dass eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen nicht nur die Gesundheit verbessert, sondern auch das Abnehmen erleichtert. In einer kontrollierten Studie aus China verloren Teilnehmer, die ein Multivitamin- und Mineralstoffpräparat erhielten, deutlich mehr Gewicht und Körperfett als die Placebo-Gruppe – und das bei vergleichbarer Kalorienzufuhr. Die Supplementierung führte zu weniger Heißhunger, einem geringeren Taillenumfang und einer erhöhten Stoffwechselrate

Eine weitere Untersuchung bestätigt: Eine Ernährung mit hoher Mikronährstoffdichte lindert das Hungergefühl, obwohl sie weniger Kalorien enthält. Die Teilnehmer berichteten, dass sie weniger unter dem „unangenehmen Hunger“ litten, der oft zu Diätabbrüchen führt. Stattdessen stellte sich ein neues, weniger belastendes Hungergefühl ein, das nicht mehr mit Heißhungerattacken verbunden war.

Wie Mikronährstoffe den Stoffwechsel und das Abnehmen beeinflussen

Mikronährstoffe sind an nahezu allen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Sie unterstützen die Energiegewinnung, die Fettverbrennung, die Hormonregulation und die Steuerung des Appetits. Ein Mangel kann diese Prozesse aus dem Gleichgewicht bringen:

  • Vitamin D und Magnesium sind wichtig für die Insulinsensitivität. Ein Defizit kann zu Insulinresistenz führen, was die Fettverbrennung blockiert und die Einlagerung von Fett fördert
  • B-Vitamine sind unerlässlich für den Energiestoffwechsel. Fehlt es an ihnen, läuft der Stoffwechsel auf Sparflamme, die Leistungsfähigkeit sinkt, und das Abnehmen stagniert.
  • Zink und Chrom spielen eine Rolle bei der Appetitkontrolle und der Regulation des Blutzuckerspiegels. Ein Mangel kann zu Heißhunger auf Süßes führen und die Kontrolle über das Essverhalten erschweren
  • Eisen ist wichtig für den Sauerstofftransport und die Energieproduktion. Ein Mangel äußert sich in Müdigkeit, Antriebslosigkeit und kann indirekt zu weniger Bewegung und damit zu weniger Kalorienverbrauch führen.

Der Teufelskreis: Zucker, Mikronährstoffmangel und Heißhunger

Ein hoher Zuckerkonsum verschärft das Problem zusätzlich. Zucker raubt dem Körper wichtige Mikronährstoffe wie Magnesium, Vitamin C und Chrom. Dadurch wird nicht nur der Stoffwechsel gestört, sondern auch der Heißhunger angekurbelt. Der Körper verlangt nach noch mehr Nahrung, um die entstandenen Defizite auszugleichen – ein Teufelskreis, der das Abnehmen fast unmöglich macht.

Im Video von QS24 mit Prof. Dr. Elmar Wienecke wird anschaulich erklärt, dass viele Menschen trotz Übergewicht an einem „versteckten Hunger“ leiden. Sie nehmen zwar genug oder sogar zu viele Kalorien auf, aber zu wenig lebenswichtige Mikronährstoffe. Der Körper signalisiert daher ständig Hunger, um die fehlenden Vitalstoffe zu bekommen. Erst wenn die Mikronährstoffspeicher wieder aufgefüllt sind, kann das natürliche Sättigungsgefühl zurückkehren und der Heißhunger verschwindet.

Diäten und Mikronährstoffmangel: Warum viele Abnehmversuche scheitern

Viele Diäten setzen auf eine starke Kalorienreduktion, ohne auf die Mikronährstoffversorgung zu achten. Das Ergebnis: Der Körper schaltet auf Notbetrieb, der Stoffwechsel verlangsamt sich, und das Abnehmen stagniert. Hinzu kommt, dass bei Diäten oft Muskelmasse statt Fett abgebaut wird, was den Grundumsatz weiter senkt. Ohne ausreichende Vitalstoffe ist der Körper nicht in der Lage, Fett effizient zu verbrennen und den Appetit zu regulieren.

Wie erkennt man einen Mikronährstoffmangel?

Ein Mangel an Mikronährstoffen bleibt oft lange unbemerkt, da die Symptome unspezifisch sind. Typische Anzeichen können sein:

  • Ständiger Hunger oder Heißhungerattacken
  • Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsprobleme
  • Schlechte Haut, brüchige Nägel, Haarausfall
  • Häufige Infekte
  • Stimmungsschwankungen

Wer trotz Diät und Bewegung nicht abnimmt, sollte daher an einen Mikronährstoffmangel denken und eine gezielte Analyse durchführen lassen.

Was tun? Mikronährstoffanalyse und gezielte Versorgung

Um den Teufelskreis aus Mangel und Heißhunger zu durchbrechen, ist es sinnvoll, eine professionelle Mikronährstoffanalyse durchführen zu lassen. Nur so lassen sich individuelle Defizite erkennen und gezielt ausgleichen. Eine ausgewogene, vitalstoffreiche Ernährung – ergänzt durch gezielte Supplementierung bei nachgewiesenem Mangel – hilft, den Stoffwechsel zu aktivieren, das Hungergefühl zu normalisieren und die Gewichtsabnahme zu unterstützen.

Praktische Tipps:

  • Setzen Sie auf frische, unverarbeitete Lebensmittel mit hoher Mikronährstoffdichte: viel Gemüse, Obst, Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte und hochwertige Proteine.
  • Reduzieren Sie Zucker und Weißmehlprodukte, da sie dem Körper Vitalstoffe entziehen und Heißhunger fördern.
  • Lassen Sie regelmäßig Ihren Mikronährstoffstatus überprüfen, insbesondere bei häufigen Diäten oder chronischem Übergewicht.
  • Ergänzen Sie danach gezielt die Mikronährstoffe, die Ihnen fehlen – am besten nach ärztlicher Beratung.

Ohne eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen bleibt der Körper hungrig – selbst bei Kalorienüberschuss. Erst wenn die Vitalstoffspeicher gefüllt sind, kann das natürliche Sättigungsgefühl zurückkehren, der Stoffwechsel effizient arbeiten und die Gewichtsabnahme gelingen. Wer dauerhaft und gesund abnehmen möchte, sollte daher nicht nur auf die Kalorien achten, sondern vor allem auf die Qualität und Dichte der zugeführten Mikronährstoffe. Eine gezielte Analyse und Versorgung ist der Schlüssel, um den Teufelskreis aus Mangel, Hunger und Übergewicht nachhaltig zu durchbrechen.

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