Mikronährstoffe als Schlüssel zur nachhaltigenen Gesundheit: Einblicke aus dem Salusmed Talk

Salusmed Talk Mikronährstoffe

Im aktuellen Salusmed Talk dreht sich alles um das Thema „Mikronährstoffe – Meilensteine der Gesundheit“. Unser wissenschaftlicher Leiter Professor Elmar Wienecke, Sportwissenschaftler, Studiengangsleiter und Mikronährstoffexperte, gibt im Gespräch mit Moderator Andreas Hefel tiefe Einblicke und einen hervorragenden Überblick über die Bedeutung, Herausforderungen und Chancen einer individualisierten Mikronährstoffversorgung.

Individualisierung statt Gießkanne: Warum Standardempfehlungen oft nicht ausreichen

Ein zentrales Thema des Gesprächs ist die Kritik an pauschalen Ernährungsempfehlungen. Professor Wienecke betont, dass die offiziellen Vorgaben der Ernährungsgesellschaften sich primär an gesunde Menschen richten – eine Zielgruppe, die in der Realität immer seltener wird. Die Mehrheit der Bevölkerung leidet heute an Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder dem metabolischen Syndrom, wodurch der individuelle Bedarf an Mikronährstoffen stark variiert. Standardisierte Empfehlungen greifen hier zu kurz und können den tatsächlichen Bedarf nicht abdecken.

Professor Wienecke schildert eindrücklich, dass der Mikronährstoffbedarf bei verschiedenen Krankheitsbildern – etwa bei Rheuma, Fibromyalgie oder orthopädischen Problemen – sehr unterschiedlich ist. Diese Erkenntnis war für ihn der Anstoß, den Studiengang „Mikronährstofftherapie und Regulationsmedizin“ zu entwickeln, der heute vor allem von Ärzten, Apothekern und Therapeuten besucht wird. Ziel ist es, die Fachkräfte für die Bedeutung einer individualisierten, evidenzbasierten Mikronährstofftherapie zu sensibilisieren und auszubilden.

Messen, Analysieren, Vergleichen: Die Basis der modernen Mikronährstoffmedizin

Ein wiederkehrendes Motiv im Gespräch ist die Forderung, Mikronährstofftherapie nicht „nach Gefühl“ oder mit pauschalen Nahrungsergänzungsmitteln zu betreiben. Professor Wienecke kritisiert das weit verbreitete „Schlucken ins Blaue“ und verweist auf die Risiken einer unsachgemäßen Supplementierung. Falsch dosierte oder nicht individuell abgestimmte Mikronährstoffe können nicht nur wirkungslos sein, sondern auch gesundheitliche Schäden verursachen.

Der Weg zu einer sinnvollen Therapie führt für Wienecke immer über eine fundierte Diagnostik: Zunächst wird der Mikronährstoffstatus gemessen, dann analysiert und mit einer umfangreichen Datenbank verglichen, die mittlerweile über 61.000 Datensätze umfasst. Erst auf dieser Basis erfolgt eine individuelle Rezeptur – „Energie auf Rezept“, wie Wienecke es nennt. Der Körper erhält gezielt das, was ihm fehlt, und kann so in die Selbstregulation zurückfinden.

Vom Symptom zur Ursache: Regulationsmedizin als Paradigmenwechsel

Im Gegensatz zur klassischen Medizin, die häufig symptomorientiert behandelt, plädiert Wienecke für einen ursachenorientierten Ansatz. Viele chronische Erkrankungen, so seine These, entstehen durch biochemische Dysbalancen, die sich mit gezielter Mikronährstoffversorgung beheben lassen. Ein Beispiel: Ein zwölfjähriger Junge mit Rheuma konnte nach einer individuellen Mikronährstofftherapie seine Medikamente absetzen und war schmerzfrei – ein Erfolg, der laut Wienecke kein Einzelfall ist.

Die Regulationsmedizin setzt darauf, die körpereigene Selbstregulation zu stärken, statt lediglich Symptome zu bekämpfen. Dies gilt für orthopädische Beschwerden ebenso wie für psychische Probleme, Schlafstörungen oder Stressresilienz. Besonders spannend: Wienecke berichtet von Studien, in denen durch gezielte Gabe von Aminosäuren wie Phenylalanin und Tyrosin die Stressresilienz und das Schmerzempfinden deutlich verbessert werden konnten.

Chronische Erkrankungen, Silent Inflammation und die Rolle der Mikronährstoffe

Ein weiteres zentrales Thema ist die enorme gesellschaftliche und wirtschaftliche Belastung durch chronische, nicht ansteckende Erkrankungen. In Deutschland werden laut Wienecke täglich 1,4 Milliarden Euro für das Gesundheitswesen ausgegeben, 80% davon für die Behandlung chronischer Leiden. Viele dieser Erkrankungen – von Herz-Kreislauf-Problemen über Diabetes bis zu rheumatischen Beschwerden – sind eng mit „Silent Inflammation“, also schleichenden Entzündungsprozessen, verbunden.

Mikronährstoffdefizite spielen hier eine entscheidende Rolle: Fehlen bestimmte Vitamine, Mineralstoffe oder Spurenelemente, gerät die Biochemie aus dem Gleichgewicht, was zu Energiemangel und letztlich zu Krankheit führt. Wienecke sieht hier dringenden Aufklärungsbedarf und fordert ein Umdenken: Weg von der reinen Symptombehandlung, hin zu einer Prävention und Therapie, die auf biochemischer Ebene ansetzt.

Mythen und Missverständnisse: Warum „ausgewogene Ernährung“ oft nicht reicht

Ein häufiges Argument gegen Supplementierung lautet, eine ausgewogene Ernährung reiche aus. Wienecke hält dies für einen Mythos, den er mit eigenen Studien widerlegt: Selbst Frauen, die sich gesund ernähren und regelmäßig Sport treiben, erreichen oft nicht die empfohlenen Werte etwa für Magnesium. Die Ursachen sind vielfältig: Von ausgelaugten Böden, die zu wenig Mikronährstoffe in die Nahrung gelangen lassen, über Stress bedingt Aufnahmestörungen bis zu Medikamenteneinnahme, die den Mikronährstoffbedarf zusätzlich erhöht.

Ein weiteres Problem ist die willkürliche Einnahme einzelner Mikronährstoffe, etwa von Vitamin D in hohen Dosen, ohne vorherige Messung. Dies kann laut Wienecke zu vegetativen Dysregulationen und sogar zu Schlafproblemen führen. Sein Appell: Supplementierung sollte immer individuell und unter fachkundiger Begleitung erfolgen.

Praxisbeispiele und Erfahrungsberichte

Das Interview ist reich an Praxisbeispielen und anekdotischen Berichten aus Studien: Ob der junge Mann mit Phenylalaninmangel und Stressproblemen, der nach gezielter Supplementierung ausgeglichener wurde, oder der 87-jährige, der nach jahrzehntelangem ungesundem Lebensstil durch gezielte Mikronährstoffgabe spürbar an Lebensqualität gewann. Solche Geschichten unterstreichen die zentrale Botschaft: Es ist nie zu spät, die eigene Biochemie zu unterstützen und damit Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern.

Longevity: Gesund alt werden statt nur lange leben

Abschließend widmet sich das Gespräch dem Trendthema Longevity und Healthy Aging. Für Wienecke steht dabei nicht die bloße Lebensverlängerung im Vordergrund, sondern die Erhaltung von Lebensqualität bis ins hohe Alter: Eine möglichst lange Gesundheitsspanne im Gegensatz zur Lebenserwartung. Prävention, frühzeitige Diagnostik und individuelle Mikronährstoffversorgung sind für ihn die Schlüssel, um gesund alt zu werden und nicht erst zu handeln, wenn bereits schwerwiegende Erkrankungen vorliegen.

Ein prägnantes Zitat eines Patienten bringt es auf den Punkt:

„Gesund in die Kiste ist mein Motto.“

Lebensqualität bis zum Schluss – das ist das Ziel, das Professor Wienecke mit seiner Arbeit verfolgt.

Fazit: Verantwortung übernehmen und Prävention leben

Das Interview endet mit einem klaren Appell:

Jede:r ist für seine Gesundheit mitverantwortlich.

Prävention, individuelle Diagnostik und eine bedarfsgerechte Mikronährstoffversorgung sind keine Luxusoptionen, sondern ein notwendiger Bestandteil moderner Gesundheitsvorsorge. Wer frühzeitig investiert – sei es Zeit, Aufmerksamkeit oder Geld – kann nicht nur Krankheiten vorbeugen, sondern seine Lebensqualität spürbar steigern.

Schauen Sie sich hier das gesamte, sehr sehenswerte Interview im YouTube Kanal von Salusmed an:

 

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