Mikronährstoffe in den Wechseljahren: Warum sie jetzt besonders wichtig sind

Mikronährstoffe in den Wechseljahren

Die Wechseljahre sind für viele Frauen eine besondere Lebensphase, in der sich Körper und Psyche deutlich verändern. Die hormonellen Umstellungen, vor allem der Rückgang von Östrogen und Progesteron, beeinflussen zahlreiche Stoffwechselprozesse und können das Wohlbefinden beeinträchtigen. In dieser Zeit gewinnen Mikronährstoffe eine zentrale Bedeutung: Sie helfen, typische Beschwerden zu lindern, Dysbalancen auszugleichen und das Risiko für Folgeerkrankungen wie Osteoporose oder Herz-Kreislauf-Probleme zu senken. Doch welche Mikronährstoffe sind in den Wechseljahren besonders wichtig – und warum?

Die wichtigsten Mikronährstoffe in den Wechseljahren

1. B-Vitamine: Energie, Nerven und Hormonbalance

Die B-Vitamine – darunter B2, B6, B12, Niacin, Pantothensäure, Biotin und Folsäure – sind unverzichtbar. Sie unterstützen den Energiestoffwechsel, helfen bei der Verringerung von Müdigkeit und Erschöpfung und fördern die geistige Leistungsfähigkeit. Besonders Vitamin B6 trägt zur Regulierung der Hormontätigkeit bei und kann Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und depressive Verstimmungen abmildern. Ein Mangel erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und kognitive Beeinträchtigungen.

2. Vitamin D: Knochenstärke und Immunsystem

Mit sinkendem Östrogenspiegel steigt das Risiko für Osteoporose. Vitamin D ist essenziell für die Aufnahme von Kalzium und den Erhalt der Knochengesundheit. Es stärkt zudem das Immunsystem und kann die Stimmung positiv beeinflussen, was gerade in den dunklen Monaten wichtig ist. Frauen in den Wechseljahren haben einen erhöhten Bedarf, da die körpereigene Produktion mit dem Alter abnimmt.

3. Kalzium: Schutz vor Knochenschwund

Kalzium ist der wichtigste Mineralstoff für stabile Knochen. Während der Wechseljahre beschleunigt der Östrogenmangel den Knochenabbau, das Osteoporoserisiko steigt. Eine ausreichende Kalziumzufuhr – empfohlen werden 1.000 bis 1.200 mg täglich – ist daher unverzichtbar, um Knochenbrüchen und Osteoporose vorzubeugen.

4. Magnesium: Entspannung, Schlaf und Nerven

Magnesium ist in den Wechseljahren ein echtes Multitalent: Es fördert die Muskelentspannung, unterstützt die Nervenfunktion, verbessert den Schlaf und erhöht die Stressresistenz. Zudem kann Magnesium Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen lindern und trägt zur Erhaltung gesunder Knochen bei.

5. Vitamin E: Zellschutz und Linderung von Hitzewallungen

Vitamin E ist ein kraftvolles Antioxidans, das die Zellen vor oxidativem Stress schützt – ein Problem, das durch den Hormonabfall verstärkt wird. Es kann zudem helfen, die Schwere und Häufigkeit von Hitzewallungen zu reduzieren und das Herz-Kreislauf-System zu schützen.

6. Zink: Immunsystem, Haut und Hormone

Zink ist wichtig für ein starkes Immunsystem, die Wundheilung und die Erhaltung gesunder Haut, Haare und Nägel. Es trägt außerdem zur Regulierung der Hormontätigkeit bei und schützt die Zellen vor oxidativem Stress.

7. Selen: Zellschutz und Schilddrüse

Selen ist ein weiteres Antioxidans, das die Zellen schützt und eine wichtige Rolle für die Schilddrüsenfunktion spielt. Gerade in den Wechseljahren ist eine gesunde Schilddrüse entscheidend für das Wohlbefinden, den Stoffwechsel und die Energie.

8. Vitamin C: Immunsystem und Kollagenbildung

Vitamin C unterstützt das Immunsystem, schützt die Zellen vor oxidativem Stress und ist wichtig für die Kollagenbildung – also für die Elastizität von Haut, Bindegewebe und Blutgefäßen. Es kann Müdigkeit entgegenwirken und trägt zur normalen Funktion des Nervensystems bei.

9. Vitamin K2: Knochen und Gefäße

Vitamin K2 arbeitet eng mit Vitamin D und Kalzium zusammen. Es sorgt dafür, dass Kalzium in die Knochen eingebaut wird und nicht in den Blutgefäßen landet. So schützt es vor Osteoporose und Arterienverkalkung.

10. Omega-3-Fettsäuren: Herz, Gehirn und Entzündungshemmung

Omega-3-Fettsäuren unterstützen das Herz-Kreislauf-System, wirken entzündungshemmend und fördern die Gehirnfunktion. Sie können Stimmungsschwankungen abmildern und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.

11. Coenzym Q10 und Isoflavone

Coenzym Q10 ist wichtig für die Energieproduktion in den Zellen und besonders in Herz und Nerven hochkonzentriert. Isoflavone (z. B. aus Soja) sind pflanzliche Stoffe mit östrogenähnlicher Wirkung, die Hitzewallungen und andere Wechseljahresbeschwerden lindern können.

Warum ist die Mikronährstoffversorgung in den Wechseljahren so wichtig?

Die Wechseljahre sind geprägt von hormonellen Schwankungen, die zahlreiche Stoffwechselvorgänge beeinflussen. Der Bedarf an bestimmten Mikronährstoffen steigt, während die Aufnahmefähigkeit über die Nahrung und die körpereigene Produktion abnehmen kann. Gleichzeitig können Beschwerden wie Müdigkeit, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen, Hitzewallungen, Gewichtszunahme, Haut- und Haarprobleme oder ein erhöhtes Osteoporoserisiko auftreten.

Eine gezielte Versorgung mit den genannten Mikronährstoffen kann helfen:

  • Energie und Vitalität zu steigern
  • Nerven, Psyche und Schlaf zu stabilisieren
  • Herz, Knochen und Immunsystem zu schützen
  • Haut, Haare und Nägel gesund zu erhalten
  • Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Erschöpfung zu lindern

Warum eine Mikronährstoffanalyse in den Wechseljahren besonders sinnvoll ist

Jede Frau erlebt die Wechseljahre individuell. Alter, Lebensstil, Ernährung, Vorerkrankungen und genetische Faktoren beeinflussen den persönlichen Mikronährstoffbedarf. Während manche Frauen trotz ausgewogener Ernährung Mangelerscheinungen entwickeln, können andere durch gezielte Supplementierung Dysbalancen ausgleichen und Beschwerden vorbeugen.

Eine Mikronährstoffanalyse – idealerweise im Vollblut und intrazellulär – liefert ein präzises Bild des individuellen Status und deckt Defizite auf, die mit Standard-Bluttests oft nicht erkannt werden. Sie ermöglicht eine gezielte, therapeutische Dosierung der benötigten Mikronährstoffe – abgestimmt auf die jeweilige Lebensphase und die spezifischen Beschwerden.

Gerade in den verschiedenen Stadien der Wechseljahre (Prämenopause, Perimenopause, Menopause und Postmenopause) können sich die Bedürfnisse verändern. Eine regelmäßige Kontrolle und Anpassung der Mikronährstoffversorgung ist daher ratsam, um Dysbalancen frühzeitig zu erkennen und gezielt auszugleichen.

Tiefergehende Informationen zu Mikronährstoffen in den Wechseljahren

Mikronährstoffe sind in den Wechseljahren unverzichtbare Helfer für Energie, Wohlbefinden und Gesundheit. Sie unterstützen den Körper bei der Bewältigung hormoneller Veränderungen und schützen vor typischen Beschwerden und Folgeerkrankungen. Eine individuelle Mikronährstoffanalyse schafft die Basis für eine gezielte, therapeutische Versorgung – damit Sie die Wechseljahre vital, ausgeglichen und voller Lebensfreude erleben können.

In diesem Gespräch mit einer Betroffenen unser geht wissenschaftlicher Leiter Prof. Dr Elmar Wienecke noch detaillierter und anhand von praktischen Beispielen und wissenschaftlichen Studienergebnissen auf das Thema Mikronährstoffe in den Wechseljahren ein.

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