Vitamin C in der Intensivmedizin

Vitamin C in der Intensivmedizin

Mikronährstoffe spielen mittlerweile eine entscheidende Rolle in der medizinischen Ernährungstherapie von kritisch kranken Patienten auf der Intensivstation. In einer aktuellen Studie der Unikliniken RHTW Aachen, Uniklinik für innere Medizin Graz und Uniklink Würzburg wurde vor allem die gezielte Gabe von Vitamin C in der Intensivmedizin untersucht. 

Was ist Vitamin C und warum ist es wichtig?

Vitamin C, auch bekannt als Ascorbinsäure, ist ein essenzieller, wasserlöslicher Mikronährstoff, der in vielen Prozessen im Körper eine Rolle spielt. Als starkes Antioxidans wird es für mehr als 60 enzymatische Vorgänge benötigt, was bedeutet, dass es nahezu alle Organsysteme beeinflusst.

Obwohl schwere Vitamin-C-Mangel in Europa selten sind, haben Studien gezeigt, dass viele Intensivpatienten niedrige Vitamin-C-Spiegel haben. Diese Patienten könnten von einer Supplementierung profitieren, da Vitamin C viele potenzielle Vorteile bietet und normalerweise schnell und sicher vom Körper ausgeschieden wird, wenn es in Überdosis vorliegt.

Anwendung von Vitamin C in der Intensivmedizin

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Idee, Vitamin C intensivmedizinischen Patienten zu verabreichen, sind noch nicht eindeutig und es herrscht oft Unklarheit über die optimale Dosierung, den Zeitpunkt der Verabreichung und die Auswahl der Patienten, die am meisten davon profitieren könnten.

Einige Studien haben gezeigt, dass die Vitamin-C-Spiegel bei Intensivpatienten regelhaft erniedrigt sind. Jedoch ist das Messen der Vitamin-C-Spiegel im intensivmedizinischen Setting nicht einfach und kann fehleranfällig sein.

Im klinischen Alltag gibt es einige Überlegungen, die bei der Verabreichung von Vitamin C zu berücksichtigen sind, wie die Überwachung des Blutzuckers und die Beachtung von speziellen Ernährungsanforderungen. Die Entscheidung, Vitamin C zu geben, sollte sorgfältig abgewogen und auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten werden.

Die untersuchten Studien zeigten, dass bei einer isolierten und hochdosierten Gabe von Vitamin C insbesondere bei schwerer Sepsis und septischem Schock eine Reduktion von Entzündungsmarkern und eine geringere Wahrscheinlichkeit für Organversagen bei SepsispatientInnen beobachtet werden konnte, ebenso wie eine reduzierte Sterberate bei ARDS-Patient:innen. 

“Die Supplementierung mit Vitamin C und Vitamin D stellt eine kostengünstige, einfache Intervention mit ausgezeichnetem Sicherheitsprofil dar, die in multiple biologische Prozesse des Immunsystems, der Organ- und Knochengesundheit und der Mortalität involviert ist und somit wesentlich zum besseren Outcome von IntensivpatientInnen beitragen könnte.”

Die Zukunft von Vitamin C in der Intensivmedizin

Vitamin C hat ein breites Spektrum von potenziellen Vorteilen und könnte eine nützliche Ergänzung zur Therapie von kritisch kranken Patienten sein. Allerdings sind die aktuellen Beweise noch nicht ausreichend, um konkrete Empfehlungen abzugeben. Die Wissenschaftler sind sich immer noch nicht sicher, wie und wann Vitamin C am besten eingesetzt werden sollte, und weitere Forschungen sind notwendig, um diese wichtigen Fragen zu beantworten.

Was wir wissen, ist, dass Vitamin C in der Intensivmedizin ein vielversprechendes Thema ist, das uns auf dem Weg zur Verbesserung der intensivmedizinischen Versorgung weiterhin beschäftigen wird. Es bietet einen spannenden Einblick in die komplexen Möglichkeiten, wie wir die Behandlung von Patienten auf der Intensivstation verbessern und individualisieren können.

Hier können Sie die aktuelle Studie der Unikliniken RHTW Aachen, Uniklinik für innere Medizin Graz und Uniklink Würzburg noch einmal nachlesen.

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