Das Reizdarmsyndrom und wie es mit Mikronährstoffen zusammen hängt: Einblick von Dr. med. Heinz Lüscher

Reizdarm und Mikronährstoffe Dr Heinz Lüscher.

Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist eine Erkrankung, die viele Menschen betrifft, doch herrscht oft Unsicherheit über ihre Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten. Dr. med. Heinz Lüscher bietet in einem aufschlussreichen Interview auf QS24, im Format für Naturmedizin, neue Perspektiven auf diese weitverbreitete Erkrankung und da hier viele Anknüpfungspunke zur Mikronährstofftherapie bestehen, freuen wir uns, Ihnen diese Epsisode hier näher bringen zu dürfen:

Was ist das Reizdarmsyndrom?

Das Reizdarmsyndrom ist eine funktionelle Darmerkrankung, die durch eine Vielzahl von Symptomen wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall und Verstopfung gekennzeichnet ist. Lange wurde angenommen, dass RDS hauptsächlich psychosomatische Ursachen hat, also durch psychische Faktoren wie Stress und Angst beeinflusst wird. Doch Dr. Lüscher stellt diese Sichtweise in Frage und betont die Bedeutung neuerer Forschungsergebnisse, die auf andere Ursachen hinweisen.

Zusammenhang zwischen Reizdarmsyndrom und Mikronährstoffen

Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist nicht nur eine Erkrankung, die den Verdauungstrakt betrifft, sondern beeinflusst den gesamten Körper und insbesondere den Nährstoffhaushalt. Eine Schlüsselrolle spielen dabei die Mikronährstoffe und ihre Aufnahme im Darmtrakt. Bei Personen mit RDS kann die Aufnahme dieser lebenswichtigen Nährstoffe gestört sein, was weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann.

Die gestörte Darmfunktion bei RDS führt oft zu einer verminderten Absorption von Mikronährstoffen. Entzündungsprozesse im Darm können die Darmschleimhaut schädigen, was die Fähigkeit des Körpers, Nährstoffe aus der Nahrung zu extrahieren und zu nutzen, weiter beeinträchtigt. Dieser Zustand kann zu einem Teufelskreis führen: Die mangelnde Nährstoffversorgung kann die Symptome des RDS verschärfen, während gleichzeitig die Symptome des RDS die Nährstoffmängel verstärken.

Besonders betroffen sind oft Vitamine wie B12 oder Vitamin D sowie Mineralstoffe wie Magnesium und Eisen. Ein Mangel an diesen Mikronährstoffen kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, die nicht nur den Verdauungstrakt, sondern den gesamten Körper betreffen, wie Müdigkeit, Schwäche und eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen. Die Beachtung des Mikronährstoffstatus ist daher ein wichtiger Aspekt in der Behandlung und dem Management des Reizdarmsyndroms.

Neue Forschungen und Erkenntnisse

Die moderne Forschung zeigt, dass das RDS komplexer ist, als bisher angenommen. Besonders die Rolle des Mikrobioms, also der Gesamtheit aller Mikroorganismen, die unseren Darm besiedeln, erhält zunehmend Aufmerksamkeit. Dr. Lüscher hebt hervor, dass neuere Studien eine starke Kommunikation zwischen Darm und Gehirn zeigen, wobei überraschenderweise die meisten Signale vom Darm zum Gehirn und nicht umgekehrt gesendet werden.

Diät und Lebensmittelunverträglichkeiten

Ein wesentlicher Aspekt, den Dr. Lüscher betont, ist die Bedeutung der Ernährung beim Umgang mit dem RDS. Viele Betroffene leiden unter Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Lebensmitteln, die ihre Symptome verschlimmern können. Dazu gehören häufig Gluten, Milchprodukte und bestimmte Arten von Obst und Gemüse. Die Identifizierung und das Meiden dieser Auslöser können eine signifikante Verbesserung der Symptome bewirken.

Zeolith-Therapie

Eine interessante Behandlungsmethode, die Dr. Lüscher vorstellt, ist die Verwendung von Zeolith, einem vulkanischen Mineral, das dazu beiträgt, überschüssiges Histamin im Darm zu binden. Dies ist besonders relevant, da Histamin, das bei entzündlichen Prozessen im Darm freigesetzt wird, zu den Symptomen des RDS beitragen kann.

Die Rolle von Probiotika

Probiotika, also lebende Mikroorganismen, die die Darmflora positiv beeinflussen, spielen laut Dr. Lüscher eine zentrale Rolle in der Behandlung des RDS. Er empfiehlt Produkte, die eine Vielzahl verschiedener Bakterienstämme enthalten, um die Vielfalt der Darmmikrobiota zu unterstützen und zu verbessern.

Patientenautonomie und Selbstmanagement

Ein Punkt, den Dr. Lüscher ebenso anspricht wie es auch unser wissenschaftlicher Leiter Prof. Dr. Wienecke häufig erwähnt, ist die oft erlebte Enttäuschung von Patienten über das Gesundheitssystem. Viele fühlen sich mit ihren Beschwerden nicht ernst genommen. Dr. Lüscher ermutigt Betroffene dazu, proaktiv zu werden und sich intensiv mit ihrer Erkrankung auseinanderzusetzen. Die Eigenverantwortung und das informierte Mitwirken an der eigenen Behandlung sind entscheidend für eine erfolgreiche Bewältigung des RDS.

Steigen Sie tiefer in die Thematik Reizsdarmsyndrom und Mikronährstoffe ein

Das Reizdarmsyndrom ist ein komplexes Leiden, das eine individuelle Herangehensweise in Diagnose und Therapie erfordert. Dr. Lüschers Ansatz betont die Bedeutung einer ganzheitlichen Betrachtung, die über die traditionelle Sichtweise hinausgeht. Er plädiert für eine Kombination aus moderner Wissenschaft und bewährten naturmedizinischen Methoden, um Betroffenen eine wirksame Linderung ihrer Beschwerden zu ermöglichen.

Die gesamte Konversation zum Thema können Sie sich im folgenden Video anschauen:

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