Optimierung des Mikronährstoffhaushalts und ihre Auswirkungen auf die Schilddrüsenregulation

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Unsere Schilddrüse spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlgefühl und die Gesundheit unseres Körpers. Das schmetterlingsförmige Organ, gelegen am Hals, beeinflusst fast jede Zelle, das Herz-Kreislauf-System, unsere Verdauung, Knochen und sogar unsere Stimmung. Um effektiv zu arbeiten, benötigt sie eine Vielzahl von Mikronährstoffen. In einer aktuellen, retrospektiven Interventionstudie von Ann-Katrin Sättele, wurde der Einfluss von Ernährung und Mikronährstoffzufuhr auf die Funktion der Schilddrüse untersucht. Besonders bei Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis, einer Autoimmunerkrankung, die die Schilddrüse betrifft und sich massiv auf die Schilddrüsenregulation auswirken kann.

Was genau ist Hashimoto-Thyreoiditis?

Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Erkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise die eigene Schilddrüse angreift. Dies kann zu einer vergrößerten oder einer verkleinerten Schilddrüse führen, die nicht mehr ausreichend Hormone produziert. Die Symptome sind vielfältig, von Gewichtszunahme über Müdigkeit bis hin zu Kälteempfindlichkeit. Es gibt viele Faktoren, die den Ausbruch von Hashimoto begünstigen können, darunter Genetik, Stress und sogar bestimmte Infektionen. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen aktuelle Forschungserkenntnisse zur Schilddrüsenregulation vorstellen.

Die Bedeutung von Mikronährstoffen und die Schilddrüsenregulation

Für Menschen mit Hashimoto ist die richtige Nährstoffversorgung essentiell. Ein Großteil unserer Immunzellen befindet sich im Darm. Wenn der Darm gestört ist, kann dies auch die Schilddrüse beeinflussen. Ein gesunder Darm kann beispielsweise Eisen besser aufnehmen, und eine entzündete Schilddrüse benötigt mehr Zink und Aminosäuren für die Ausheilung. Bei Menschen mit Hashimoto kann auch die Vitamin-D-Produktion gestört sein, da Entzündungen die für die Produktion verantwortlichen Zellen der Schilddrüse zerstören können.

Die Studie im Detail

In dieser retrospektiven Interventionsstudie wurden Daten von 90 Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis analysiert. Es wurden zwei Gruppen verglichen: Eine Gruppe, die sowohl eine angepasste Ernährung als auch Mikronährstoffe erhielt, und eine Gruppe, die nur die Ernährungsanpassung ohne Mikronährstoffe durchführte.

Die Ergebnisse waren bemerkenswert. Nach 24 Wochen individueller Nahrungsergänzung und Ernährungsumstellung stabilisierten sich die Werte bei fast allen Frauen. Es ist jedoch zu beachten, dass aufgrund des Studiendesigns kein direkter kausaler Zusammenhang hergestellt werden kann, obwohl die starken Ergebnisse diese Annahme nahelegen.

Die Schlüsse aus der Studie zu Hashimoto auf die Schilddrüsenregulation

Diese Studie unterstreicht die mögliche Bedeutung der Mikronährstofftherapie bei der Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen. Bei Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis kann die richtige Ernährung und die Zufuhr von Mikronährstoffen eine wesentliche Rolle für ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit spielen.

Möchten Sie tiefer in die Thematik eintauchen? Der vollständige Artikel von Ann-Katrin Sättele (die auch für ihren Instagram-Kanal Healthy Hashimoto bekannt ist) ist in der Schriftenreihe 15 der FHM Bielefeld zu finden. Dort finden Sie auf den Seiten 13 bis 28 detaillierte Einblicke und sämtliche Studiendaten.

Frau Sättele wird ihre aktuellen Forschungsergebnisse übrigens auch auf dem Bodenseekongress 2023 vorstellen.

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