Welche Mikronährstoffe stecken im Ei?

Mikronährstoffe im Ei

Seit prähistorischen Zeiten werden Hühnereier vom Menschen als Nahrungsquelle, zur Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten und als Symbol der Fruchtbarkeit verwendet. Nach Schätzungen der Welternährungsorganisation (als FAO eine Suborganisation der Vereinten Nationen) betrug die weltweite Eierproduktion im Jahr 2021 etwa 1,5 Billionen Stück. 

Heute am Ostersonntag freuen sich viele Menschen auf das traditionelle Eieressen. Doch was macht das Ei eigentlich so gesund und welche Mikronährstoffe kann man durch den Verzehr von Eiern aufnehmen? In diesem Blogbeitrag erfahren Sie mehr über die Nährwerte und Inhaltsstoffe von Eiern und ob Sie Ihren Kalziumbedarf mit dem Kalk aus Eierschalen decken können.

Diese Nährwerte und Mikronährstoffe stecken im Ei

Eier sind eine hervorragende Quelle für hochwertiges Protein, das für den Aufbau und die Erhaltung von Muskeln, Haut, Haaren und Nägeln wichtig ist. 100 Gramm Eier, also etwa zwei mittelgroße Eier, enthalten knapp 12 Gramm Protein. Außerdem enthalten Eier nur wenig Kohlenhydrate (1,5 Gramm pro 100 Gramm) und haben einen moderaten Fettgehalt (9,3 Gramm pro 100 Gramm), wovon ein Großteil günstige, ungesättigte Fettsäuren sind.

Neben den Makronährstoffen bieten Eier auch eine Vielzahl von Mikronährstoffen, die der Körper für verschiedene Funktionen benötigt:

  • Vitamin A: Vitamin A wirkt positiv auf den Sehvorgang. Vor allem das nächtliche Sehen profitiert von Vitamin A. Das Vitamin unterstützt zudem die Neubildung von Haut- und Schleimhautzellen.
  • Vitamin D: Vitamin D ist wichtig für die Knochengesundheit, da es die Aufnahme von Kalzium fördert. Außerdem stärkt es das Immunsystem und reguliert den Blutzuckerspiegel.
  • Vitamin E: Auch dieses Vitamin tut der Haut gut. Es soll zellschützend wirken und damit nicht nur die Hautalterung verlangsamen, sondern auch Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems vorbeugen.
  • Vitamin K: Vitamin K ist an der Blutgerinnung beteiligt und schützt vor Blutungen. Es spielt auch eine Rolle bei der Knochenbildung und dem Zellwachstum.
  • Vitamin B1 (Thiamin): Das Vitamin ist vor allem für den Kohlenhydratstoffwechsel wichtig. Es hilft dabei, Glukose in Energie umzuwandeln und unterstützt die Funktion des Nervensystems.
  • Vitamin B2 (Riboflavin): Das Vitamin ist vor allem für den Energiestoffwechsel wichtig. Es hilft bei der Umwandlung von Fett-, Kohlenhydrat- und Proteinbestandteilen in nutzbare Formen. Tierisches Vitamin B2 kann vom Körper besonders gut aufgenommen werden.
  • Niacin: Niacin ist ebenfalls an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt. Es fördert die Durchblutung der Haut, senkt den Cholesterinspiegel im Blut und wirkt sich positiv auf die Gehirnfunktion aus.
  • Vitamin B6 (Pyridoxin): Das Vitamin ist wichtig für den Protein-, Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel sowie für die Bildung von roten Blutkörperchen. Es unterstützt auch das Immunsystem und reguliert den Hormonhaushalt.
  • Folsäure: Folsäure ist essentiell für die Zellteilung und -erneuerung sowie für die DNA-Synthese. Sie ist besonders wichtig für Schwangere oder Frauen mit Kinderwunsch, da sie das Risiko von Neuralrohrdefekten beim Ungeborenen senken kann.
  • Vitamin B12 (Cobalamin): Das Vitamin ist notwendig für die Bildung roter Blutkörperchen sowie für die Funktion des Nervensystems. Es ist nur in tierischen Lebensmitteln verfügbar.

Die Eierschale enthält viel Calciumcarbonat – lässt sich damit der Kalziumbedarf des Körpers decken?

Es klingt erst einmal logisch: Eierschalen enthalten sehr viel Kalzium – also müssten gemahlene Eierschalen doch eine gute Quelle für den Mikronährstoff Kalzium sein, oder? Und bei den oben erwähnten 1,5 Billionen produzierten Eiern pro Jahr bedeutet das eine ungeheure Menge an potenziell nützlichem Material.

Tatsächlich hat sich bereits 2003 eine Untersuchung damit beschäftigt, inwiefern sich Präparate aus Eierschalenpulver sich positiv auf den Knochenstoffwechsel auswirken können. Experimentelle und klinische Studien, die bisher durchgeführt wurden, haben eine Reihe positiver Eigenschaften von Eierschalenpulver gezeigt: In vitro stimuliert Eierschalenpulver die Differenzierung der Chondrozyten und das Knorpelwachstum. Klinische Studien an Frauen nach der Menopause und an Frauen mit seniler Osteoporose haben gezeigt, dass Eierschalenpulver Schmerzen und Osteoresorption verringert und die Beweglichkeit und Knochendichte erhöht bzw. deren Verlust aufhält. 

Die an Ferkeln getestete Bioverfügbarkeit von Kalzium aus dieser Quelle war ähnlich oder besser als die von gereinigtem Kalziumkarbonat in Lebensmittelqualität. 

Hier finden Sie die Studie aus 2003

Dennoch Vorsicht bei der Nutzung von Eierschalen als Kalziumquelle

Eine Selbstverständlichkeit vorweg : Bereits bemalte Eierschalen aus dem Osterkörbchen sollten als Mikronährstoffquelle definitiv nicht mehr in Betracht gezogen werden. 

Und auch der Aufwand, der bei handelsüblichen Eierschalen für einen sicheren Einsatz betrieben werden muss, ist nicht zu unterschätzen: Die Schalen müssen von Eiresten befreit und gegen Salmonellen abgekocht und anschließend im Backofen sehr gut getrocknet werden, um der Gefahr von Schimmel vorzubeugen. 

Insofern ist der Einsatz eines entsprechenden Präparats aus dem Handel für die meisten Menschen vorzuziehen.

Und ganz wichtig: Auch Calcium kann überdosiert werden und zu gesundheitsgefährdenden Nebenwirkungen führen. Daher sollte es nicht ohne vorherige Analyse und Bestimmung des Status-quo eingenommen werden. 

Gerne informieren wir Sie in einem Beratungsgespräch über die genaueren Zusammenhänge und Möglichkeiten der Kalzium-Bestimmung. 

Wir wünschen Ihnen frohe Ostern.



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